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Freiluft-Beichte bei 30 Grad im Schatten? Was für die Jugendlichen noch erträglich sein dürfte, stellt die zuhörenden Beichtväter vor Herausforderungen. Darum engagierte der Vatikan für sein Weltjugendtreffen vom 28. Juli bis 3. August mehr als 1.000 Priester für diese Aufgabe. So können immer 200 Geistliche die Beichte abnehmen, alle zwei Stunden werde gewechselt, so der kirchliche Heilig-Jahr-Verantwortliche, Erzbischof Rino Fisichella.
Die umfangreiche Beichtmöglichkeit im römischen Circus Maximus ist nur eine von vielen Veranstaltungen des katholischen Weltjugendtreffens. Und die ist nötig, damit die mehr als 500.000 Teilnehmer „gültig“ durch eine der Heiligen Pforten gehen können – ist doch der Heilig-Jahr-Ablass an ein Sündenbekenntnis in der Beichte gebunden.
Die jungen Leute reisten aus 146 Ländern an, gut zwei Drittel allerdings aus Europa, erklärt Fisichella. Nach einem Event für katholische Influencer gehen rund siebzig lokale Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet über die Bühne. Untergebracht sind die Jugendlichen in Messehallen, Kirchengemeinden, Schulen und Gastfamilien.
Höhepunkt des einwöchigen Programms ist eine Open-Air-Veranstaltung am Stadtrand Roms mit Teilnahme von Papst Leo XIV. In Tor Vergata, wo schon die Abschlussveranstaltung des Weltjugendtreffens im Jahr 2000 stattfand, sanierte Rom für rund 80 Millionen Euro ein verfallenes Sportgelände, baute Straßen und Parkplätze.
Die Veranstaltung steht unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen: Ein Flugverbot über dem Gelände sowie Drohnenabwehrsysteme sind eingerichtet und laut Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri sind rund 1.000 Sicherheitskräfte sowie 3.000 Freiwillige des Katastrophenschutzes vor Ort; mit 122 Kameras wird die Veranstaltung überwacht. Für medizinische Notfälle stehen zehn Krankenstationen, 43 Rettungswagen sowie Hubschrauberlandeplätze zur Verfügung. Zudem gibt es ein Team von Psychologen. kap
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