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Der Jakobsweg hat weiter Zugkraft und könnte Ende 2025 zum vierten Mal in Folge den eigenen Pilgerrekord brechen. Die Zahl der Pilgernden steigt unaufhaltsam. Nun könnte erstmals die Marke von einer halben Million Menschen überschritten werden, die in Santiago de Compostela ihre Urkunde erhalten. Im vergangenen Jahr verfehlten 499.170 Ankömmlinge noch knapp diese Marke.
Die Halbjahresbilanz des Pilgerbüros in Santiago, die nun vorgelegt wurde, weist für Anfang Juli 233.370 Ankünfte aus. Das entspricht laut den Erhebungen einer Steigerung um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei stehen die besonders zulaufstarken Wochen im Juli und August noch aus. Auch der September und die erste Oktoberhälfte sind beliebt; danach ebbt der Zustrom aus klimatischen Gründen traditionell ab. Führend unter den Pilgern sind bislang, wie immer, die Spanier selbst; ihr Anteil beträgt 37 Prozent.
Derzeit kommen laut der Statistik mehr als 2.000 Personen pro Tag auf den relevantesten Strecken, dem Französischen und dem Portugiesischen Weg, in Santiago an. Die Massenbewegung bringt allerdings auch Engpässe bei den Unterkünften sowie Beschwerden von Anwohnern der Altstadt von Santiago über eine zunehmende Lärmbelästigung mit sich. Auch die Ruhe auf dem Weg, nach der sich viele sehnen, ist nicht mehr garantiert.
Die Jakobswege zum Grab des Apostels Jakobus waren bereits im Mittelalter stark frequentiert. Zahlen dazu gibt es aber nicht. Die Wiederentdeckung des Wegs begann in den 1980er Jahren, auf Betreiben von Papst Johannes Paul II. und des Europarates. Damals verzeichnete man lediglich einige tausend Pilger pro Jahr.
kap
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