Bergheim. „Heil dir, Maria“ – passend zum Ort des Geschehens ist soeben als Abschluss der Zehn-Uhr-Messe ein beliebtes Marienlied erklungen, ehe wir Pater Petrus Eder zum Gespräch über die vielleicht berühmteste Marienwallfahrtskirche im Land treffen. Dass Maria Plain im Heiligen Jahr als einer der „Heiligen Orte“ der Erzdiözese auserkoren wurde, wundert den Benediktiner aus der Erzabtei St. Peter nicht: „Die Basilika hat schon eine besondere Stellung. Maria Plain wurde seit der Gründung 1674 durch die Jahrhunderte hindurch von den Erzbischöfen gefördert. Der Wallfahrtsort ist wichtig für die Stadt Salzburg, die Einheimischen, strahlt aber bis ins Mondseerland, ins Innviertel, den Rupertiwinkel samt benachbartem Bayern und natürlich in das ganze Land Salzburg aus. Ich bin sehr dankbar, hier mit meinem Mitbruder Pater Edmund Wagenhofer wirken zu dürfen“, sagt der Superior.
Die Seelsorge in Maria Plain war von Beginn an den heimischen Benediktinermönchen anvertraut. „Eine Gemeinsamkeit mit großen Wallfahrtsorten wie Maria Einsiedeln in der Schweiz oder dem Kloster Montserrat in Spanien“, sagt Pater Petrus.
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder motorisiert – die Pilgerinnen und Pilger strömen in Scharen auf den Plainberg. „Mit 150 bis 200 Menschen ist die Kirche vor allem an den Sonntagen immer voll“, berichtet Pater Petrus. Eine Besonderheit ist die regelmäßige Monatswallfahrt von Maria Plain, jeweils am Samstag nach dem Herz-Jesu-Freitag (erster Freitag im Monat). „Eine wunderbare Gelegenheit, an einem Nachmittag im Monat eine Wallfahrt zu unternehmen. Es sind immer besondere Priester eingeladen, die den Gottesdienst leiten. Ins heurige Heilige Jahr fällt ein Jubiläum: unsere 600. Monatswallfahrt am 8. November mit Weihbischof Hansjörg Hofer“, schwärmt Pater Petrus.
Vom Gnadenbild Mariens beim Hochaltar (im Bild oben) oder den anderen Kostbarkeiten in der Basilika zu berichten, hieße ob der Bekanntheit von Maria Plain Eulen nach Athen zu tragen. Einen Zwischenstopp legt der Superior aber beim Bild der seligen Maria Theresia Ledóchowska (siehe unten) ein und erzählt: „Hier sind Heilige und Selige aus der Region ein und aus gegangen, wie Ledochówska, der selige Märtyrer Franz Jägerstätter oder der heilige Engelbert Kolland. Sie haben sich in Maria Plain Kraft und Segen geholt – für ihre Arbeit und ihre Sendung, die sie gelebt haben.“
Was Pater Petrus an seiner Wirkungsstätte noch gefällt? „Hier wurde damals nicht nur die Kirche gebaut, sondern das Priesterhaus, ein Laden, ein Wirtshaus, ein Brunnen, ein Bauernhof und es gab sogar einen Maler, bei dem man Votivbilder in Auftrag geben konnte. Maria Plain ist noch heute ein kleines Wallfahrtsdorf.“