Oberhalb von Zell am Ziller wurde 1659 im ehemaligen Goldbergbau-Revier eine Kapelle errichtet. „Weil sie wegen des großen Zustroms bald zu klein wurde, predigten die Priester oft im Freien von einer steinernen Kanzel aus, ehe 1738 der Bau der heutigen, größeren Wallfahrtskirche begann“, weiß Dekan Ignaz Steinwender. Der Standort der Kirche erwies sich aber als ungünstig.
Bedingt durch den Betrieb des Goldbergwerks traten bald Bauschäden auf. Die Katastrophe ereignete sich 1914: Ein gewaltiger Felssturz am Hainzenberg zog die Wallfahrtskirche arg in Mitleidenschaft. „Um die Kirche vor dem Einsturz zu schützen, wurde der linke Turm abgetragen. Deshalb ragt die heutige Kapelle etwa einen Meter über den Felsen hinaus“, erklärt Steinwender.
Die beliebte Hochzeitskirche ist über einen Kreuzweg, eine Lourdesgrotte und eine Ölbergdarstellung von Zell am Ziller erreichbar. Sie beherbergt einen aufwendig gearbeiteten Rokoko-Hochaltar mit dem Gnadenbild „Unserer lieben Frau von Maria Rast“ des Innsbrucker Bildhauers Stefan Föger sowie ein Deckengemälde von Josef Michael Schmutzer aus Wessobrunn, das verschiedene Szenen aus dem Marienleben darstellt.
Der Rokoko-Hochaltar mit dem Gnadenbild „Unserer Lieben Frau von Maria Rast".
Dekan Ignaz Steinwender liegt die Marienverehrung in Maria Rast sehr am Herzen.
Fester Bestandteil in Maria Rast ist die Marienverehrung an Samstagen, an denen um 8 Uhr eine heilige Messe gefeiert wird. „Im Heiligen Jahr rücken wir ab Juni die ersten Samstage im Monat, die Herz-Marien-Sühnesamstage, in den Mittelpunkt. Zu den heiligen Messen laden wir Gastpriester aus den Nachbarpfarren ein“, sagt Steinwender.
Außergewöhnlich sind die „Goldenen Samstage“, die hier hochgehalten werden. „An den drei Samstagen nach dem Erzengel-Michael-Fest am 29. September feiern wir jeweils drei gut besuchte Messen um 4, 5 und 8 Uhr früh mit Beichtgelegenheit“, lädt Dekan Steinwender ein. Außerdem wird jeden Mittwoch um 19 Uhr ein Rosenkranz gebetet. Am Barmherzigkeitssonntag, dem Sonntag nach Ostern, findet jährlich eine Prozession von Zell am Ziller nach Maria Rast mit feierlicher Andacht statt.
An den „Goldenen Samstagen" sind die Messen um 4, 5 und 8 Uhr Früh immer sehr gut besucht.
Seit 2013 ziert das Engelbert-Glasfenster, das die Künstlerin Jutta Kiechl aus Thaur geschaffen hat, die Wallfahrtskirche Maria Rast, in der schon der Zillertaler Heilige gebetet hat.
Das nebenstehende Mesnerhaus wurde für geistige Gruppen adaptiert, um es gegen einen geringen Heizkostenbeitrag zu vermieten. „Jugendgruppen kommen gerne hierher, um Exerzitien oder Einkehrtage mit sportlicher Betätigung wie Wandern oder Skifahren zu verbinden. Damit fördern wir junge Bewegungen, schaffen Möglichkeiten der Begegnung und machen Kirche als Weltkirche im hinteren Zillertal erlebbar“, freut sich Steinwender.
Das nebenstehende Messnerhaus wurde für Jugendgruppen umgebaut.
Informationen zum Heiligen Jahr finden Sie unter: edsbg.at/heiliges-jahr