Lochen/Salzburg. Veronika Brudl sprüht vor Begeisterung. Noch ganz frisch sind die Eindrücke aus Salzburg. Die Bäuerin aus dem oberösterreichischen Lochen am See stellte kürzlich beim Salzburger Heimatwerk ihr erstes Kochbuch „Veronikas Hofküche“ vor.
Die Präsentation war ein voller Erfolg. „Ich wollte schon immer ein Buch mit Rezepten schreiben. Nun ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen und ich bin überglücklich.“ Der Inhalt ist bunt gemischt. Neben traditionellen, regionalen Gerichten und bekannten, abgewandelten Rezepten bringen einen auch selbst kreierte kulinarische Feinheiten auf den Geschmack, den Kochlöffel zu schwingen.
Inspiriert von übriggebliebenen Zutaten finden die „erfundenen“ Mahlzeiten mit den dazu passenden Namen wie „Die Reste vom Feste Torte“ oder der „Die ganze Woche Auflauf“ großen Anklang. „Was gehört verwertet und was nehme ich davon her?“, lautet das Motto der Seminarbäuerin. Ein typisches Salzburger Gericht sei in ihrem Kochbuch nicht zu finden, meint sie. Nach kurzem Nachdenken fällt ihr doch noch eine länderübergreifende Mahlzeit ein: die Bauernkrapfen. Zuhause ist sie ganz nahe an Salzburg, in Lochen am Mattsee. „Wir hatten schon immer eine große Nähe zum benachbarten Bundesland. Bereits unsere Eltern sind immer mit uns hinübergefahren.“
Auch in ihrer Rolle als Pfarrgemeinderätin kommt ihr Kochtalent immer wieder zum Einsatz. „Ich kümmere mich unter anderem um die Ministrantinnen und Ministranten. Mit unseren Firmlingen habe ich Kekse gebacken. Die sind in der Kirche nach der Messe verkauft worden. Den Erlös spendeten wir der Sonneninsel in Seekirchen. Das ist ein Ort, wo Kinder mit ihren Familien zur Nachsorge betreut werden.“ Ebenso kamen die von Veronika Brudl gemeinsam mit den Firmlingen gebackenen Osterhasen einem guten Zweck zugute. Der Arcushof im Salzburger Neumarkt, eine Einrichtung, die beeinträchtigten Menschen einen Arbeitsplatz gibt, freute sich über die Spende.
Sie lerne dieses vielfältige Leben als Landwirtin immer mehr zu schätzen, „Wenn man auf diese Weise leben darf, muss man zutiefst dankbar sein. Es ist so wertvoll, was wir da mitbekommen haben. Meine Mutter kümmert sich hauptsächlich um den Garten und ich lerne von ihr und mit ihr. Das ist für mich der allerschönste Platz auf der Welt.“
Die Bauernschaft habe durch den stetigen Kontakt mit der Natur auch viel mit der Kirche zu tun, sagt sie. Dabei wollte sie auf keinen Fall Bäuerin werden. Und doch hat es sich so ergeben, dass sie den elterlichen Hof übernommen hat. „Mein Mann kommt auch von einer Landwirtschaft. Wir haben uns in unsere Aufgabe hineingelebt. Es ist für mich keine Belastung, frühmorgens die Tiere zu versorgen. Als Bäuerinnen bekommen wir den Kreislauf der Schöpfung am allermeisten mit, weil wir so nahe dran sind.“
Buchtipp: „Veronikas Hofküche“, Verlag Anton Pustet, ISBN 978-3-7025-1102-9
Rezepte aus dem Kochbuch finden Sie ab dieser Ausgabe auf Seite 22.
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