
Im Gespräch mit Andreas G. Weiß, Theologe, Autor und Direktor des Katholischen Bildungswerks Salzburg, stand das Thema „Hoffnung lebt, was uns Kraft gibt!“ im Mittelpunkt. Der Benediktinermönch aus Münsterschwarzach hat mit über 300 Büchern und einer millionenfachen Auflage weltweit Leserinnen und Leser inspiriert.
Zu seinem 80. Geburtstags am 14. Jänner erschien auch seine Biografie „Mönch und Mensch“. Trotz seines Erfolgs als Autor und gefragter Redner bleibt er nah bei den Menschen. So zelebrierte er vor der Veranstaltung einen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Kufstein-Zell.
Seine Botschaft: „Gottes Liebe hüllt uns ein. Sie schafft mitten in dieser unübersichtlichen Welt einen Raum des Schutzes und des Vertrauens, in dem wir ganz wir selbst sein dürfen – rein, heil und behütet.“ Im anschließenden Gespräch mit Andreas G. Weiß ging es auch um die Frage, wie wir in einer Welt voller Unsicherheiten Hoffnung bewahren können. „Hoffnung heißt nicht, die Augen vor dem zu verschließen, was ist, sondern daran zu glauben, dass eine Krise ein Aufbruch sein kann“, betonte Pater Anselm. Trotz des nachlassenden Einflusses der Kirche sieht er keinen Grund zum Aufgeben. „Die Sehnsucht nach kirchlichen Themen ist noch da“, so der Mönch. Kirche sei eine Hoffnungsvermittlerin, und der Glaube brauche die Hoffnung, dass das Leben gut werde. Für Pater Anselm ist Hoffnung ein christlicher Wert. Der Glaube an Gott müsse sich im Glauben an den Menschen ausdrücken. Und es gebe keinen Glauben ohne Sprache – und umgekehrt. Wichtig sei deshalb die Sprache im Miteinander. So unterscheide er zwischen Reden und Sprechen: „Rede“ komme von Gerede, während „Sprache“ von Gespräch abgeleitet sei. Ein Gespräch entstehe erst, wenn wir sprechen, und dadurch könnten wir Menschen im wahrsten Sinne des Wortes aufrichten. Auch halte er nichts von Moralpredigten, auch nicht in seinen Gottesdiensten. Persönlich lebt der Pater einen straffen Rhythmus aus Chorgebet, Schreiben und Reisen. Mit 80 Jahren ist er weit entfernt vom Ruhestand – und doch fühlt er keinen Druck. „Dieses Eingespannt-Sein in die Klostergemeinschaft und mein Leben als Autor und Redner stärken mich“, erklärte er.
Übrigens seien seine Bücher keine Ratgeber im herkömmlichen Sinne, sondern sollen seine Leserschaft dazu anregen, über das eigene Leben nachzudenken und es sinnstiftender zu gestalten. Immer wieder höre er, dass er Mut mache und Hoffnung schenke – so auch in Kufstein. „Das macht mich dankbar“, sagte er bescheiden. Genauso tritt er auf: authentisch, schlicht und nahbar! Ein Buch von Andreas G. Weiß trägt den Titel „Die Kirche braucht Bildung!“ – und das stimmt. Dafür steht das Katholische Bildungswerk Salzburg mit seinen vielen örtlichen Einrichtungen in der gesamten Erzdiözese Salzburg. Doch die Kirche braucht auch Menschen – Menschen wie Pater Anselm Grün. Denn er ist ein Hoffnungsträger, und mit ihm und seinen „Botschaften des Heils“ können wir selbst der Hoffnung begegnen – jeden Tag aufs Neue!
Abschließend berührte der promovierte Theologe seine begeisterte Zuhörerschaft noch mit einem Körpergebet und einem Segen: „Herr, kehre ein in dieses Haus und lass deine heiligen Engel hier wohnen. Sie mögen uns behüten!“ Lieber Pater Anselm Grün, bleiben auch Sie behütet und beschützt!