Salzburg. Die Kollegienkirche als Kunstkirche – das hat besonders in der Fastenzeit Tradition. Direktor Christian Wallisch-Breitsching spricht in diesem Sinn von einem Gotteshaus, „das durch die Kunst immer wieder temporär einlädt, in einen Dialog zu treten“. Die Besonderheit in diesem Jahr: „Ich gehe nicht zu einer Installation, sondern ich bin sofort mittendrin.“ Damit ist treffend beschrieben, dass es sich bei der künstlerischen Intervention „Innere Landschaft“ von Hans Schabus um bunte Teppichbahnen handelt, die über den gesamten 1.500 Quadratmeter großen Kirchenboden verteilt sind – man betritt also schon unmittelbar nach dem Eingang das „Kunstwerk“.
Es ist eine sehr durchdachte Installation der Gegensätz: Barockkirche trifft auf moderne Kunst, symmetrische weiße Architektur auf die vielfarbigen, kreuz und quer verlegten Teppiche – und vom himmelwärts strebenden Kirchengewölbe fällt der Blick nun auch auf den künstlerisch „bespielten“ Boden. Interessantes Detail am Rande: „Die Teppiche sind gebraucht und haben alle eine Geschichte von Menschen, die sich darauf bewegt und ihre ,Lebensspuren‘ hinterlassen haben: bei den Festspielen, in St. Virgil und dem Messezentrum, in Stadtgalerie und Kunstverein oder bei den Loretto-Pfingsttreffen.“
Entsprungen ist die diesjährige Ausstellung übrigens einer Kooperation zum 20-Jahre-Jubiläum des Kardinal König Kunstfonds. Der allererste Preisträger dieses Fonds im Jahr 2005, Hans Schabus, wurde eingeladen, das Werk zum Jubiläum beizusteuern.
Bleiben auf dem Teppich: Christian Wallisch-Breitsching (l.), Direktor der Kollegienkirche, und Künstler Hans Schabus
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