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Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) begrüßt die Veröffentlichung des Abschlussberichts der vatikanischen Studienkommission zum Diakonat der Frau als kirchenpolitischen Wendepunkt. Erstmals wurden sämtliche theologischen, historischen und pastoralen Argumente transparent dargelegt und erstmals ist klar dokumentiert, dass noch kein endgültiges Urteil möglich ist. „Alle Karten liegen auf dem Tisch. Die Diskussion ist nicht beendet, sie hat gerade erst begonnen“, betont Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der kfbö.
Der Bericht macht deutlich, dass die entscheidenden Fragen nicht mehr hinter verschlossenen Türen verhandelt werden. Das zentrale dogmatische Argument, Frauen von der Weihe auszuschließen, weil Jesus ein Mann war, fand in der Kommission keine Mehrheit und endete in einem Patt von fünf zu fünf Stimmen. Für Ritter-Grepl ist das ein klares Signal. „Dieses Argument trägt nicht mehr. Spätestens seit das Abschlussdokument der Weltsynode ohne jeden Rückgriff auf Geschlechterstereotype auskommt, ist offensichtlich: Die Kirche bewegt sich theologisch weiter“, so Ritter-Grepl. „Wir begrüßen, dass die Stimme der Frauen in Österreich dokumentiert ist. Die Kirche hört und sie hält fest, was sie hört.“
Von besonderer Bedeutung ist für die kfbö, dass auch die eingesandten Beiträge aus aller Welt, auch die der kfb als eine der 22 beteiligten Gruppen, in die Beratungen eingeflossen sind.
Die Kommission habe festgehalten, dass die Frage der Weihe von Frauen weiterhin offen bleibe und weiterer theologischer sowie pastoraler Klärung bedürfe. Aus kfbö-Sicht ist dies bemerkenswert, „da damit kein endgültiges Nein formuliert wurde“. Die Tür zur Weihe von Frauen bleibe damit offen.
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