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Salzburg/Wien. FPÖ-Obmann Herbert Kickl bezeichnete sich in der Parteitagsrede als „gläubigen Christen“ und mahnte mit Hinweis auf den Korintherbrief des Apostels Paulus „Glaube, Hoffnung und Liebe“ als politische Kategorien ein, die man „als freiheitliche Familie unserer Heimat zurückgeben“ müsse.
Dazu sagt Erzbischof Franz Lackner: „Seit 1952 bekennen wir uns als Bischöfe, Diözesen und Gemeinden zu einer ‚freien Kirche in einem freien Staat‘. Wir erachten es als hohes Gut, unseren Glauben frei leben und artikulieren zu können und dabei mit dem Staat in gutem, ehrlichem und offenem Austausch im Sinne des Gemeinwohls zu stehen. So muss es uns umso mehr beunruhigen, dass in jüngerer Zeit – in der Welt, gerade aber auch in Österreich – die Religion erneut parteipolitisch vereinnahmt und instrumentalisiert wird. Glaube, Hoffnung und Liebe sind Grundtugenden für alle Christgläubigen, und auch darüber hinaus mögen sie als Orientierungspunkte für das Miteinander gelten. Wenn aber versucht wird, diese Tugenden in das Korsett der Parteipolitik zu zwängen, so droht aus Glaube Zweifel, aus Hoffnung Angst und aus Liebe Hass zu werden. Bedenken wir stets: Gott zu lieben und unsere Nächsten wie uns selbst, das ist das zentrale Gebot Jesu. Aus diesem Glauben heraus können wir wohl Politik machen, wir dürfen ihn aber nicht im Namen der je eigenen Partei verzwecken.“
Auch für Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg, verdrehe eine „politische Verzweckung mit dem Motiv der Ausgrenzung und Spaltung“ die Botschaft des Christentums bis zu seiner Unkenntlichkeit: „Volkskanzler und Völkerapostel sind nicht unter einen Hut zu bringen.“
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