Was haben Heidelbeere, Brennnessel, Brokkoli, Leinsamen, Rote Rüben und Brunnenkresse gemeinsam? Auf den ersten Blick wohl nur, dass sie pflanzlich und damit vegan, also voll im Trend sind. Wer sich jedoch für die inneren Werte dieser heimischen Pflanzen interessiert, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Denn sie sind – wie übrigens viele unserer heimischen Lebensmittel – echte Nährstoffpakete, die einen äußerst positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben.
So liefern blauschwarze, tiefrote und violette Früchte besonders viele Antioxidantien, die unsere Zellen vor dem Altern schützen. Die Rote Rübe ist eine wichtige Eisen- und Folsäurelieferantin, deren Nitrate außerdem helfen, Muskelkater vorzubeugen und generell die muskuläre Leistung erhöhen. Brokkoli schützt mit seinem Senfölglykosid vor Entzündungen und ist mit hohen Dosen C und K auch eine Vitaminbombe. Gut zu wissen: Nicht nur die Röschen sind essbar, die Stängel schmecken auch roh und die Blätter verfeinern Salate!
Die unscheinbare Kresse und die Brennnessel haben es ebenfalls in sich: Vitamine A, B1 und B6, C und Folsäure, außerdem Mineralien wie Chrom, Jod, Eisen und Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium und zudem Senfölglykoside machen die Kresse zum „Superfood“. Über die vitalstoffreiche entzündungshemmende, blutbildende und entgiftende Brennnessel wurden schon zahlreiche Bücher geschrieben (siehe auch unten). Also: genießen und definitiv nicht wegwerfen!
wussten sie, dass ...
... der Begriff „Superfood“ kein eindeutig definierter oder geschützter ist? Darauf macht Sasha Walleczek im Interview aufmerksam und bekräftigt in ihrem Blog: „Die gesündeste Ernährung ist die, bei der oft mit frischen, unverarbeiteten Zutaten frisch gekocht wird ... Eine Ernährung, die aus ‚Lebensmitteln‘ und nicht aus ‚Pulvern‘ besteht.“ Stimmt diese Basis, könne man sich Nahrungsergänzungsmittel sparen. „Unsere ‚Superfoods‘ heißen Brokkoli, Zwiebel, Apfel und Co.“, so die Ernährungstherapeutin – diese ganz normalen Lebensmittel sollten wir vielfältig zu uns nehmen. faustformel.com/blog/
für sie gelesen
Voll in die gesunden Nesseln: Von Eggersdorf nach Kathmandu, von der wilden Nesselplantage zu gesunden Rezepten: Jürgen Lehners dokumentarisches Buch zeichnet nicht nur die Vielfalt der unterschätzten Brennnessel auf – in die man sich sogar kleiden kann –, sondern beschreibt auch reich bebildert die Begeisterung des steirischen „BrennNesselManns“ Franz Wuthe. – Jürgen Lehner: „Der BrennNesselMann“ (KLIPP Verlag, Graz).
„Superfood“: Vielfalt in die Nahrung bringen!
Welche heimischen „Superfoods“ würden Sie als besonders nährstoffreich und wertvoll einordnen?
Generell würde ich als „Superfoods“ Nahrungsmittel mit besonders hoher Nährstoffdichte einordnen: bei den heimischen Nahrungsmitteln alle Kohlgemüse (Brokkoli! – aber auch Spitzkohl, Rotkraut, Wirsing etc.) und beim Obst vor allem die Beeren.
Wie viel Raum sollte „Superfood“ im Alltag einnehmen?
Ein einzelnes Lebensmittel wird nie die Ernährung als Ganzes „reparieren“ können. Viel wichtiger ist die gesamte Zusammensetzung der Nahrung. Gemüse und Obst sollten mindestens die Hälfte der Nahrung ausmachen. Darüber hinaus spielen der Verarbeitungsgrad und die Vielfalt eine große Rolle.
Besonders „super“ ist zum Beispiel?
Brokkoli – er hilft bei der Leberentgiftung, unterstützt Immunsystem, Blutzuckerspiegel, Verdauung, Knochengesundheit und Herz, reduziert Entzündungen und kann vor Krebs schützen.
Sasha Walleczek, Ernährungs-Therapeutin, Bestseller-Autorin und Moderatorin.
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