Früher war das Haltbarmachen heimischer Ernteschätze eine absolute Notwendigkeit, da die Möglichkeiten, in der kalten und kargen Jahreszeit aus fernen Ländern Früchte zu importieren stark eingeschränkt waren. Heute können wir bekanntlich das ganze Jahr über frische Erdbeeren im Supermarkt kaufen, aber nachhaltig ist diese Bequemlichkeit keinesfalls! Aus diesem Grund und weil „Do it yourself“ voll im Trend liegt, gehören unterschiedlichste Arten der Konservierung wieder zur Küchenroutine.
Für Beerenfrüchte rät Bloggerin „Genusskind“ Celina Hruschka als Erstmaßnahme das Einfrieren. Außerdem: „Karotten kann man in einem verschlossenen Glas mit kaltem Wasser aufbewahren. So bleiben sie lange knackig und frisch. Auch das Fermentieren oder Trocknen von Obst und Gemüse, die Zubereitung verschiedenster Aufstriche, Chutneys und Fruchtmuse sind Möglichkeiten, frische Produkte zu konservieren“, rät Hruschka.
Sogar die starken Früchte des Rumtopfs aus den 70er-Jahren sind wieder in aller Munde: Geduld ist hier angesagt, denn die ganze Erntezeit über wird das Obst Schicht um Schicht im Topf gesammelt (Rezept siehe Spalte) – erlaubt ist, was gefällt, nur zu wasserhaltige Früchte wie Wassermelonen sollten nicht hinein. Der Rumtopf ist allerdings eher das „Tüpfelchen auf dem i“, sprich: kein „geistreiches“, schwindelerregendes Kompott, sondern ein ganz besonders aromatisches Topping auf Eis oder anderen Desserts.
beitrag zur nachhaltigkeit
Besonders wertvoll sind alle Formen des Haltbarmachens schon deshalb, weil sie der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Vollreife Früchte eignen sich mit ihren intensiven Aromen ganz wunderbar für Marmeladen, Chutneys und Co. Marillen mit schwarzen Pünktchen und Äpfel, deren Schale schon ein bisschen schrumpelig aussieht, schmecken ganz wunderbar in Kompotten und Marmeladen. Gemüse und Obst, das etwas „außerhalb der Norm“ gewachsen ist, wird oft aussortiert, ist aber von den inneren Werten her voll in Ordnung! Daher: Einkochen ist auch ein wichtiger, nachhaltiger Beitrag für die Umwelt.
für sie gelesen
Schonend konservieren: Das Fermentieren gehört zu den ältesten, natürlichsten und schonendsten Konservierungsmethoden und liegt seit einigen Jahren wieder voll im Trend. Anfänger und Fortgeschrittene finden in diesem Buch jede Menge praktisches Grundwissen rund ums Fermentieren sowie zahlreiche alltagstaugliche Gerichte, in denen fermentierte Lebensmittel voll zur Geltung kommen. – Sibylle Hunger, Esther Meinel-Zottl: Gemüse und Obst einfach fermentieren. (AT Verlag)
das comeback
Der Rumtopf ist wieder da! Wie kann man Marmelade spannender machen? Ich habe vor kurzem Zwetschkenmarmelade mit etwas Rum und Mohn eingekocht – die hat wirklich ausgezeichnet geschmeckt. Auch die Kombination aus Erdbeeren und Vanillemark ist für mich ein Hit. Nach Herzenslaune auch mit Gewürzen und Kräutern wie Thymian, Pfeffer, Minze oder Rosmarin experimentieren!
Der Rumtopf der 70er-Jahre erlebt eine Renaissance. Was ist hier zu beachten? Es werden Früchte mithilfe von Rum und Zucker in einem großen Steingut-, Keramik- oder Glasgefäß haltbar gemacht und aromatisiert. Man startet im Frühsommer mit den ersten reifen Früchten und gibt nach und nach Früchte der Saison hinzu – zum Beispiel Kirschen, Erdbeeren, Marillen, Zwetschken, Birnen, Äpfel, kernlose Trauben ... Die Früchte im Verhältnis 2:1 mit Zucker vermischen, ins Gefäß geben und mit hochprozentigem Rum komplett bedecken. 4–6 Wochen reifen lassen, bevor man dann die nächste Schicht reifer Früchte hineingibt.
Celina Hruschka, Tiroler Bloggerin. Rezepte sowie Tipps und Tricks aus Küche und Backstube im Web auf genusskind.at
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