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Seit gut zehn Jahren ist Barbara Gautsch ehrenamtlich für die Kirche tätig – aktuell als Präsidiumsmitglied der Katholischen Aktion Salzburg, im Jugendzentrum IGLU und als Pfarrgemeinderätin in Elixhausen. Besonders am Herzen liegen ihr Kinder und Jugendliche, von der Firmvorbereitung bis zur Erstkommunion. „Ich glaube, für junge Menschen ist es wichtig, auch eine Stütze und Bezugsperson außerhalb der Familie zu haben. Und ich freue mich, wenn das die katholische Kirche ist und sie bei uns eine Heimat finden“, sagt Gautsch, die sich auch viel bei Vereinsfesten engagiert und dadurch im Ort gut verankert ist. Warum sie das alles macht? „Weil mir Gemeinschaft einfach wichtig ist. Das ist es, was uns als Gesellschaft weiterträgt. Wenn Menschen keine Gemeinschaft erleben, geht es ihnen nicht gut.“

Ferdinand Scheran ist Schüttdorfer Pfarrmitglied der ersten Stunde. „Ich habe damals schon am Rohbau der Kirche mitgearbeitet, war fünf Perioden Pfarrgemeinderats-Obmann, habe von den Pfarrbällen bis zu Reisen und Wallfahrten viel mitorganisiert. Bei einer Partei war ich nie, das hat mich nicht interessiert. Mir waren immer die Menschen und das Menschliche das Wichtigste“, sagt der heute 87-Jährige. „Insbesondere bei Krankenbesuchen habe ich festgestellt: es ist immer ein Geben und Nehmen. Du bekommst immer etwas zurück, zumindest ein Lächeln.“ Für seinen Einsatz bedankte sich die Pfarre erst kürzlich, als Scheran seine Funktionen als Lektor und Kommunionhelfer zurücklegte. Sein Fazit: „Ich habe mich in der Pfarre immer geborgen gefühlt, das war für mich eine Heimat.“

Carina Bleier-Planitzer (Salzburg) ist ehrenamtliche Notfallsanitäterin und Mitglied der Team-Österreich-Lebensretter-App. Bereits als 17-Jährige engagierte sie sich bei der Rettung. „Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man sofort sieht, dass man jemandem helfen konnte. Egal ob es ein Fahrdienst für ältere Menschen ist, oder ob es sich wie bei der Team-Österreich-App zwischen Leben und Tod abspielt. Dort konnte ich einmal durch eine Reanimation den Kreislauf des Betroffenen wieder herstellen, bevor die Rettung eingetroffen ist. Zu wissen, dass man wahrscheinlich ein Leben gerettet hat, zählt zu den schönsten Momenten – das macht einen glücklich.“

Für den Freiwilligendienst in Sri Lanka und „ein sinnvolles Leben voller Glück“ hat sich Jamie Vince Streitwieser-Regeer entschieden. „Seit über sechs Monaten lebe und arbeite ich hier auf dieser einzigartigen Insel. Jeden Tag erlebe ich, wie bereichernd es ist, meine Energie und mein Herz einzubringen – und zugleich spüre ich, dass ich im Gegenzug weit mehr zurückbekomme, als ich jemals geben könnte. Für diese Erfahrung empfinde ich tiefe Dankbarkeit.“
* Das Gespräch mit Jamie Vince Streitwieser-Regeer wurde noch vor der jüngsten Katastrophe in Sri Lanka (Zyklon und Flut) geführt.

Laura Beck ist Leiterin des Eltern-Kind-Zentrums Großarl des KBW. Warum sie diese Arbeit so erfüllt? „Es ist wertvolle Zeit, welche die Mamas und die Kinder gemeinsam bei uns verbringen können. Es findet Kreatives und Austausch von Mama zu Mama statt – auch als Kennenlern-Plattform für Zugezogene, die sich dadurch zugehörig fühlen. Viele Verbindungen bestehen danach über Jahre hinweg bis in die Kindergarten- und Schulzeit. Die Mamas sind dankbar, bei uns zu sein, und gleichzeitig werde ich selbst tagein, tagaus von den Begegnungen beschenkt. Das lässt sich kaum in Worte fassen.“

Der passionierte Musikant Walter Kristler spielt Klarinette und Hackbrett. Für 38 Jahre ehrenamtliches Wirken bei der Stadtmusikkapelle Kufstein wurde ihm das Verdienstzeichen in Gold des Blasmusikverbandes Tirol verliehen. Über seine Liebe zur Musik und zum Ehrenamt sagt er: „Sie prägt mein Leben. Schon mein Vater und viele aus meiner Familie waren bei der Stadtmusikkapelle Kufstein – einmal sogar drei Generationen gleichzeitig. Ich engagiere mich seit fast 55 Jahren, weil ich die Gemeinschaft schätze. Es macht Freude, die Menschen mit unserer Musik zu berühren – insbesondere mit der Kirchenmusik. Es ist immer etwas Besonderes, Feierlichkeiten und kirchliche Feste zu umrahmen. Zudem organisiere ich viel und übernehme gerne Verantwortung, etwa für die Organisation des Weihnachtsmarktes im Stadtpark.“

Seit mehr als zehn Jahren ist Gabriele Holfeld-Weitlof ehrenamtlich in Tansania engagiert, sowohl an einem medizinischen als auch an einem Schul- und Bildungsprojekt (africaaminialama.com). „Für mich ist es wichtig, nicht nur von sozialer Verantwortung zu sprechen, sondern aktiv beizutragen, dass Menschen bessere Gesundheitsversorgung und Bildung erhalten. Dieses Engagement hat mich persönlich sehr geprägt. Ich habe gelernt, wie viel man durch Ausdauer, Zusammenarbeit und Empathie erreichen kann. Gleichzeitig bekomme ich unglaublich viel zurück: Dankbarkeit, neue Perspektiven und das Gefühl, Teil von etwas wirklich Sinnvollem zu sein.“
wissenswert
Am 5. Dezember wird mit dem Internationalen Tag des Ehrenamts weltweit das Engagement von Freiwilligen und Ehrenamtlichen gewürdigt. Beschlossen wurde die Einführung dieses Tages vor 40 Jahren von den Vereinten Nationen. Auch Papst Franziskus betonte immer wieder den Wert der ehrenamtlichen Arbeit. Der selbstlose Dienst am Nächsten sei „ein Weg der Nachfolge Jesu“.
In der Erzdiözese Salzburg wird von rund 20.000 Ehrenamtlichen im kirchlichen Bereich ausgegangen. Die größte Zahl der ehrenamtlichen Frauen und Männer ist in den Pfarrgemeinderäten sowie allgemein in den Pfarren aktiv, ebenso im Katholischen Bildungswerk sowie in der Katholischen Jungschar. Allein für die wieder bevorstehende Sternsingeraktion sind jährlich 10.000 Kinder und Jugendliche mit rund 2.000 Begleitpersonen im Einsatz.
Ein besonderes Dankeschön gilt alljährlich den Ehrenamtlichen in der Seniorenpastoral, die unter anderem Besuchsdienste in Seniorenwohnhäusern, Pfarren und Sozialkreisen absolvieren. Sie sind auch heuer wieder zu einer gemeinsamen Dankesfeier mit Kaffee und Kuchen eingeladen: am Freitag, 12. Dezember um 14 Uhr im Salzburger Kapitelsaal (Kapitelplatz 6).
dan/pip/tom
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