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Salzburg. Sie zahlen die Miete zu spät. Sie drehen im Winter die Heizung ab. Ihre Kinder können nicht auf die Klassenfahrt mit. Kino oder Urlaub sind unvorstellbar. Weil das Geld nicht reicht. Denn sie leben in Armut. Sie – Frauen. Armut ist für Frauen kein Randthema in unserem Land. „Rund jede fünfte Frau ist armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“, alarmiert Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg.
„Alleinerziehende, Frauen in Teilzeit oder mit unterbrochenen Erwerbsbiografien tragen das höchste Risiko. Viele gelten nur deshalb nicht als armutsgefährdet, weil sie mit einem besserverdienenden Partner leben. Offiziell nicht arm – aber faktisch ohne eigenes Geld.“ Frauen leben noch immer in Strukturen, die sie benachteiligen und ihr Armutsrisiko massiv erhöhen, so Schmid. „Sie arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Branchen und Teilzeitjobs. Zudem wird Care-Arbeit, die zu zwei Dritteln von Frauen übernommen wird, gesellschaftlich und wirtschaftlich noch immer zu wenig anerkannt und entlohnt. Die Pensionen von Frauen sind um fast 40 Prozent niedriger und Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe fallen geringer aus – wegen unterbrochener Erwerbsbiografien.“ Gleichberechtigung am Papier sei noch keine Gleichstellung im Alltag. „Frauen dürfen heute vieles – aber oft nur zu schlechteren Bedingungen.“
Die Angebote der Caritas sind vielfältig: von der kostenlosen Beratung über die Lerncafés bis zu den SafeHomes in Salzburg und Hallein für gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Jüngstes Beispiel für schnelle Hilfe: In Bischofshofen öffnet am 20. Oktober ein Kostnix-Laden.
Wer etwas Gutes tun möchte, einfach im Wirhelfen-Shop vorbeischauen: wirhelfen.shop/schenk-sicherheit
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