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Salzburg. Ob Freizeit oder Beruf, Lernen oder Entspannen, digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – mit all ihren Chancen und Risiken. Nicht nur zum „Safer Internet Day“ stellt sich daher die Frage: Wie kann eine sichere Internet-Nutzung gelingen? Und wie können wir ohne Oberlehrer-Attitüde die Medienkompetenz der Jugend steigern?
„Viele Kinder haben bereits reichlich Erfahrung im digitalen Raum gesammelt. Es liegt an den Eltern, diese richtig zu begleiten und Anlaufstelle in problematischen Situationen zu sein“, ist Corona Rettenbacher, Leiterin des Forums Familie Tennengau, überzeugt. „Wichtig ist, über die Handy- und Internetnutzung ins Gespräch zu kommen. Eine offene Gesprächsatmosphäre erleichtert es den Kindern, auch über Inhalte zu sprechen, die für sie nicht geeignet sind.“ (siehe „Tipps“)
Themen, die es mit dem Nachwuchs anzusprechen gilt: Achtung bei der Weitergabe von persönlichen Daten im Netz. Welche Daten gebe ich preis? Welche Konsequenzen kann das haben (Konto, Adresse ...)? Und äußerste Vorsicht beim Treffen von Online-Bekanntschaften. Als Grundregel gilt: Nur an öffentlichen Plätzen und nur in Begleitung eines Elternteils oder eines Freundes/einer Freundin. Auf den ersten Blick weniger gefährlich, aber als Schutz vor der Manipulation durch „Fake News“ wichtig ist die Frage: Stimmt das, was ich sehe/lese? Quellen stets auf ihre Verlässlichkeit hinterfragen!
Auch für Peter Kaubisch von der Katholischen Männerbewegung (KMB) Salzburg ist die Unterstützung in Sachen Medienkompetenz ein wichtiges Thema: „Jonathan Haidt legt in seinem Buch ,Generation Angst‘ mit erschreckenden Zahlen dar, wie schädlich sich die unkontrollierte Verwendung des Internets, insbesondere der Sozialen Medien, auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen auswirkt.“ Es brauche daher die Disziplin, Soziale Medien nicht nur sicher, sondern auch in angemessenem Umfang zu konsumieren. Wie etwa beim Konsum von Zucker oder Alkohol gelte es, die Anzahl der „Bildschirm-Stunden“ zu reduzieren. Darauf ziele auch das Vater-Kind-Programm des KMB mit „echten“ Erlebnissen ab (siehe „Tipps“). Infos: veranstaltungen.eds.at/maennerbewegung
Tipps für Eltern und Großeltern
Gemeinsam entdecken: Versuchen Sie, mit aktuellen digitalen Entwicklungen Schritt zu halten. Probieren Sie Apps selbst aus. Lassen Sie sich Dinge erklären. Gemeinsame Erfahrungen erleichtern das Gespräch über positive und negative Erlebnisse mit Handy und Internet.
Im Gespräch bleiben: Welche digitalen Medien nutzt mein (Enkel-)Kind? Welche Spiele spielt es gerne – und warum? So lassen sich auch problematische Inhalte besprechen. Merke: Was im realen Leben verboten ist, ist auch im Internet nicht erlaubt! Je älter ein Kind ist, umso wichtiger ist es, über problematische Inhalte zu sprechen.
Keine Verbote: Mit einem Handyverbot zu drohen, stört die Eltern-Kind-Beziehung. Wichtiger ist es, Regeln zu besprechen, die für alle nachvollziehbar sind und eingehalten werden können. Klare Regeln bezüglich der Mediennutzung erleichtern den Alltag, wenn das Kind sie versteht und akzeptiert!
Vorbild sein: Kinder lernen von Beispielen, also müssen auch Erwachsene die Regeln befolgen. Wenn etwa der Esstisch eine handyfreie Zone ist, gilt das für alle – auch für Eltern und Großeltern.
„Echte“ Erlebnisse: Wir alle, aber vor allem Kinder und Jugendliche, brauchen eine gute Balance zwischen virtueller und realer Welt. Das bedeutet, so viel wie möglich „echtes“ Erleben in unser Leben sowie das unserer Kinder zu integrieren und das Digitale so weit wie möglich zu reduzieren, ohne dessen sinnvolle und angemessene Nutzung schlechtzureden.
Umfassende Info-Plattform zum Thema: saferinternet.at
hec/tom
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