Am 4. November jährte sich der Todestag des 1973 verstorbenen österreichischen Schriftstellers Karl Heinrich Waggerl. Vom gebürtigen Gasteiner erzählt man sich diese Geschichte: Als angehender Lehrer schlenderte er einst durch die Landeshauptstadt Salzburg. Da überkam ihn ein unbändiger Hunger, den er mit einem eben geschenkten Brotwecken zu stillen gedachte. Um dies „ungestört“ zu tun, betrat er den Salzburger Dom. Zugestandenermaßen „nicht aus übergroßer Frömmigkeit“!
„Da brach plötzlich Musik über mich herein, eine betäubende Flut von Klängen aus der Höhe“, erzählt Waggerl später über das Spiel der mächtigen Domorgel. „Mir war, als riefe mich Gott selber an, zornig vielleicht, weil ich sein Haus missachtet hatte, oder auch liebevoll? Wer kann ahnen, von welchen Maßen Gottes Liebe ist, er bewegt ja auch die Gestirne damit …“, erinnerte sich der reuige Dombesucher.
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