
Die Veranstaltung der Erzdiözese Salzburg rund um den von Papst Franziskus eingeführten „Welttag der Armen“ widmete sich dem Thema „Kirche, hör‘ den Schrei! Armut zwischen Provokation und Auftrag“. Den inhaltlichen Rahmen bildeten zwei Jubiläen: 60 Jahre Katakombenpakt sowie zehn Jahre der Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si‘.
Zu den Vortragenden zählten Amazonien-Synoden-Teilnehmer Pirmin Spiegel und der Theologe Michael Ramminger. Spiegel, der 2019 selbst bei der Erneuerung des Katakombenpakts dabei war, betonte, dass „im Heute die Wurzeln von gestern mit den Zweigen von morgen“ zusammentreffen. Der Pakt erinnere daran, die Realität der Menschen als „Zeichen der Zeit“ wahrzunehmen. Gerechtigkeit und die Anerkennung der Menschenwürde seien untrennbare Bestandteile christlichen Handelns.
Pirmin Spiegel zeigte die Bedeutung des Katakombenpakts im Heute auf.
Veranstalter Dominik Elmer, Be-reichsleiter Gemeinde und Innovation im Seelsorgeamt der Erzdiözese, unterstrich die Verantwortung kirchlich Mitarbeitender: „Die Menschen sollen wissen: Wir sind Gesandte Gottes – und müssen hinausgehen zu ihnen.“ Anwesend waren unter anderem Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner, Dechant Alois Dürlinger sowie Vertreterinnen und Vertreter der Caritas und verschiedener Armutsinitiativen. Greiner erinnerte daran, dass Glaube ohne Gerechtigkeit nicht möglich sei; Dürlinger berichtete von der Erfahrung, Armut vor allem „in der Nähe von heimatlosen und geflüchteten Menschen“ begriffen zu haben.
Caritas-Direktor Kurt Sonneck plädierte dafür, Zeichen der Hoffnung zu setzen: „Hoffnung entsteht dort, wo Menschen spüren, dass wir an ihrer Seite bleiben.“ Theologe Michael Ramminger forderte eine klare Standortbestimmung: Kirche müsse „den Mut haben, Bedeutungslosigkeit zu riskieren“, um ihrer Botschaft treu zu bleiben. Hoffnung entspringe dem Einsatz für ein Leben in Freiheit und Gerechtigkeit.
Auf der Tagung machte Ramminger deutlich, dass Armut mehr ist als ein soziales Problem – sie ist ein Auftrag an die Kirche, Theologie neu zu buchstabieren.
Theologe Michael Ramminger beschäftigt die Frage nach sozialer Gerechtigkeit.
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