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Salzburg. Zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome des Jahres 1938 gegen die jüdische Bevölkerung sind auch heuer mehrere Veranstaltungen geplant – darunter ein ökumenisches Gedenken mit Vertreterinnen und Vertretern des religiösen und zivilen Lebens in der Salzburger Kollegienkirche. Einladende sind die Katholische Hochschulgemeinde und -jugend, die Evangelische Superintendentur A.B. und die Rudolf-Steiner-Schule. Bereits um 18 Uhr gibt es eine Gedenkfeier am Alten Markt in Salzburg, danach folgt um 19 Uhr das „Kaddisch“, eine gemeinsame Stunde des Gedenkens mit Musik und Texten in der Kollegienkirche.
Das Kaddisch-Gebet ist eines der bekanntesten jüdischen Gebete. Meistens wird es das „Totengebet“ genannt. Genau genommen ist es ein Gebet, in dem der göttliche Name Jahwes stellvertretend für die Verstorbenen angerufen wird, um an sie zu erinnern. „Dieses Gebet der Erinnerung hilft der Seele auf ihrem Weg zu Gott. Wir stehen nicht alleine in der Welt, sondern sind Teil der ganzen Menschheit, im Besonderen unserer Familie, sowohl der Verstorbenen als auch der Zukünftigen“, heißt es dazu im jüdischen Glauben. Im Christentum sprechen wir von der Gemeinschaft der Heiligen, die uns alle über den Tod hinaus verbindet. Für jüdische Mitbürger ist das Kaddisch eine Möglichkeit, diese Verbindung lebendig werden zu lassen.
„Niemals vergessen“ bleibt das Motto für die alljährliche Veranstaltung in der Kollegienkirche. Musikalisch beginnt das diesjährige „Kaddisch“ mit dem Salzburger Ensemble „BachWerkVokal“. Weitere Mitwirkende sind der Musikwissenschaftler und frühere Kulturjournalist Hannes Eichmann und die Rudolf-Steiner-Schule.
eds/kap
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