St. Veit im Pongau. Bevor wir unsere Zelle betreten, beten wir üblicherweise ein ,Gegrüßet seist du, Maria‘“, sagt Sr. MariaVita (im Bild unten) – und die Gruppe, die sie durch einige Klosterbereiche der Kinderalm führt, stimmt mit ein. Die Besucher sind neugierig und die Bethlehemschwester gibt bereitwillig Auskunft: über die täglichen Gebete schon ab 4 Uhr morgens und das Studium der Heiligen Schrift; über das Leben in Stille und Bescheidenheit, aber zugleich in einer schwesterlichen Gemeinschaft; über profane Alltagsdinge wie das Heizen in den kalten Wintern und das Essen, das täglich von einer Schwester für alle anderen zubereitet wird; und dass sie weder ein Handy noch einen Computer benutzt, aber sich natürlich mit Zeitungen regelmäßig über die Welt „draußen“ informiert.
Rund 1.500 Menschen nutzten vergangenen Freitag und Samstag die Gelegenheit, mit den 24 Schwestern auf der Kinderalm den 40. Geburtstag dieses Klosterstandorts mit dem so treffenden Namen „Maria im Paradies“ zu feiern – und um mehr über das zurückgezogene Leben auf der Alm bei St. Veit im Pongau zu erfahren. Die Priorin Sr. Birgit sprach zum Ausklang von „zwei sehr schönen, sehr friedlichen Tagen – mit vielen Menschen, die mit offenen Herzen hierher gekommen sind“. Quasi eine komprimierte Form der Freundschaft und der Begegnungen, die man in den vier Jahrzehnten hier erlebt habe. „Unser Herz ist voll von Dankbarkeit.“
Jubiläumsfest und diözesaner Ordenstag: Gottesdienst mit Bischofsvikar Gottfried Laireiter.
Auch wenn es sich um einen kontemplativen, stillen Orden handelt, „sind wir nicht abgeschottet – und im Herzen schon gar nicht“, betont Sr. Birgit, die 26 ihrer 33 Klosterjahre auf der Kinderalm verbracht hat. In diesem Sinne überbrachte der Bischofsvikar für die Institute geweihten Lebens, Gottfried Laireiter, den Schwestern beim Gottesdienst „Dank für eure Treue, für euer Zeugnis, für euer Dasein vor Gott und für die Menschen – und dass ihr immer offene Türen habt“.
Dank für eure Treue, für euer Zeugnis, für euer Dasein vor Gott und für die Menschen.
Die Bethlehemschwestern erwiesen sich zu ihrem Jubiläum als herzliche Gastgeberinnen sowie als spirituelle und soziale Allrounderinnen. In jugendlicher Sprache ausgedrückt: Sie können Stille, sie können Begegnung. Und sie sind wahre Vorbilder des Glaubens.
Blick auf die Ikonen- und Handwerkskunst der Schwestern, an der sich beim Kinderprogramm auch die Jüngsten ausprobieren durften.
Aktuelles E-Paper