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Salzburg/Tirol. Was in der Erzdiözese Salzburg im Jahr 2008 mit der Errichtung der ersten Pfarrverbände begonnen wurde, erhält nun zunehmend klar definierte Strukturen. Um die Seelsorge zukunftsfähig aufzustellen und zu organisieren, wurden nach einer Evaluierung 58 Pfarrverbände in 16 Dekanaten festgelegt: von Altenmarkt bis Zell am Ziller. „Der Pfarrverband verbindet im wahrsten Sinn des Wortes Menschen, Räume und Ressourcen, dort, wo es sinnvoll ist“, erklärt Projektleiter Generalvikar Harald Mattel.
Die Zusammenarbeit im Pfarrverband soll ermutigen, einerseits gemeinsame pastorale Schwerpunkte zu setzen und andererseits das je eigene pfarrliche Profil zu schärfen. Der Verband ist dabei eine organisatorische und keine rechtliche Einheit. So bleibt etwa der Pfarrkirchenrat jeder Pfarre das zuständige Gremium für die pfarrliche Vermögensverwaltung. Pfarrverbände sind demzufolge benachbarte, rechtlich selbstständig bleibende Pfarren, die ein gemeinsames Ziel vereint: durch Zusammenarbeit die Seelsorge und deren Organisation bestmöglich wahrzunehmen und weiterzuentwickeln.
„Der Pfarrverband entlastet, ergänzt und unterstützt Priester, Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort“, führt Mattel weiter aus. Größere Glaubensräume und Gemeinschaften würden mehr Begegnung und wenig Bürokratie bedeuten und zugleich Lösungsmöglichkeiten für alle auf kleinstmöglicher Ebene bereitstellen. Der in der Erzdiözese unter dem Titel „Kirche in der Region“ angestoßene Weiterentwicklungsprozess setze auf das Prinzip der kirchlichen „Nahversorgung“ und ist für den Generalvikar „ein Weg, wie wir den Glauben wieder gemeinsam leben und die Frage nach Gott im Dorf wachhalten können“.
Wir wollen bewusst gemeinsam gehen. Dafür werden wir zuerst viel auf Gott hören – und viel aufeinander.
Ladislav Kuckovský, Dechant des Dekanats Köstendorf und im Pfarrverband auch für Straßwalchen und Neumarkt am Wallersee verantwortlich, sieht durch die aktuelle Struktur einige Vorteile: „In einer Zeit, in der manches weniger wird – darunter Ressourcen, Personal und Glaubenskraft –, macht es Sinn, größer zu denken, über den eigenen Tellerrand zu schauen und Neues zu wagen. Wir wollen bewusst gemeinsam gehen, Kräfte bündeln, Synergien erzeugen und vielleicht das eine oder andere ausprobieren, wozu wir als einzelne Pfarre nicht die Kraft hätten. Dafür werden wir zuerst viel auf Gott hören – und viel aufeinander.“
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