Bei Prachtwetter strömte am Feiertag festlich gekleidet ganz Schwoich zur Pfarrkirche. Diese wurde zum 50. Geburtstag groß gefeiert: Denn in den 1970er-Jahren war die bisherige Kirche langsam zu klein. Nach Plänen von Clemens Holzmeister wurde sie 1975 erweitert und umgebaut.
Damals wagte das traditionelle Tiroler Dorf etwas Neues, das beim Großteil gut angekommen ist. „Anfangs war unsere neue Kirche sehr kahl. Ab 1989 trieb Peter Lengauer-Stockner mit dem Bau der Orgel und der Gründung des Orgel-Unterstützungsvereins die Innengestaltung voran. 1990 initiierten wir das erste Pfarrfest, das Geld lukrieren sollte für unsere Kirche. Seither veranstalten wir es jährlich und der gesamte Erlös kommt der Pfarre zugute“, berichtet Maria Ellinger. Der Aufwand dafür ist enorm: „Es arbeiten so viele Schwoicherinnen und Schwoicher mit: beim Aufbau, beim Abbau, beim Kellnern, beim Kochen. Vom Pfarrgemeinderat über den Kirchenchor, die Bäuerinnen, die Frauenschaft bis zur Landjugend. Die Gemeinschaft ist beeindruckend“, schwärmt die Pfarrgemeinderatsobfrau: „Eigentlich ist es ein Dorffest. Kein Verein wirtschaftet in seine Kasse, alles kommt der Pfarre zugute. Das Fest hat einen besonderen Reiz und Flair zwischen Kirchenwirt und Kirche im Grünen, es kommen so viele Leute und erleben ein wunderbares Miteinander.“
Viele Engagierte helfen jedes Jahr beim Pfarrfest mit, damit es ein besonderer Tag für die ganze Gemeinde wird.
Feierten begeistert mit (v. l.): Pastoralassistent und Diakon Stefan Mair, Kooperator Klaus Pirchmoser, Pfarrer Stefan Schantl, PGR-Obfrau Maria Ellinger, Pfarrer Rainer Hangler aus Ebbs und Diakon Franz Reinhartshuber.
Auch die Musikkapelle Schwoich war dabei und sorgte für einen festlichen Rahmen.
In den 35 Jahren ist viel passiert: Sitzauflagen, Sitzbankheizung, Kreuzweg, Rampe, Taufbecken, Altar und vieles mehr wurden zu einem großen Teil aus dem Erlös der Pfarrfeste finanziert.
Im Juni 2024 zog ein gewaltiger Hagelschaden auch die Pfarrkirche Schwoich schwer in Mitleidenschaft und richtete den Friedhof schrecklich zu. „Das Unwetter war ein gewaltiger Einschnitt in unser dörfliches Leben. Der Friedhof, die Kirchenfassade, das Schindeldach und die Kugeln wurden von Professionisten – großteils aus der nahen Umgebung – mit viel Gefühl, ruhig und pietätvoll renoviert. Es war schön, dass zum Pfarrfest die Vorderseite der Kirche endlich ohne Gerüst zu sehen war“, freut sich Maria Ellinger.
Nach dem Festgottesdienst wurden jahrzehntelange Mitglieder des Schwoicher Kirchenchors geehrt (v. l.): Evi Strasser, Georg Strasser, Barbara Feichtner und Maria Lengauer-Stockner.
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