Aktuelles E-Paper
Idyllisch gelegen im Leukental und nahe der Marktgemeinde St. Johann liegt Kirchdorf. Die Geschichte des Ortes reicht mehr als 3.000 Jahre zurück. Ein Fundstück, ein Griffangelmesser aus der Bronzezeit, zeugt davon. Ebenso gibt die so genannte „Villa Rustica“ auf dem Platz der heutigen Pfarrkirche einen Hinweis auf eine frühe Besiedelung.
Die Pfarre der Gemeinde ist wesentlich älter und wird bereits 1197 in einer Urkunde erwähnt, vermutlich war Kirchdorf eine Urpfarre.
„Der Name selbst ist schon für sich sprechend, eine Kirche und das dazugehörige Dorf. Ursprünglich wurde das Gotteshaus, das dem Hl. Stephan geweiht ist, in Kirchdorf schon sehr bald nach der St. Johanner Kirche als Filialkirche erbaut. Mit einem großen Einzugsraum: von Schneizlreuth bis St. Martin bei Lofer und hinein nach Going, nach Norden bis Reit im Winkl und nach Osten Teile von Fieberbrunn. Dabei galt großteils die Ache nach St. Johann als Pfarrgrenze“, weiß Kirchdorfs Gemeindearchivar Michael Keuschnick. „Vorerst hatte Kirchdorf das Tauf- und Begräbnisrecht, das im Laufe der Zeit an neu erbaute Kirchen im gesamten Einzugsgebiet abgegeben wurde.“
Archäologische Grabungen 1986 bescheinigen der Kirche in Kirchdorf ein hohes Alter: der Vorgängerbau stammt mindestens aus dem 8. Jahrhundert.
Die Errichtung der Kaiser-Heinrichs-Kapelle neben der Pfarrkirche wird dem Jahre 990 zugeschrieben. Die Inschrift am dortigen Triumphbogen zeigt die römische Zahl DCCCCLXXXX (990). Kaiser Heinrich der Heilige und seine Gattin Kunigunde sollen laut Überlieferungen um 1022 die Pfarre Kirchdorf mit ihren Gütern gestiftet haben.
„In der jüngeren Pfarrgeschichte steht besonders das Jahr 1957 im Mittelpunkt. In der flächenmäßig großen Gemeinde Kirchdorf wurde in der Fraktion Erpfendorf eine Filialkirche errichtet. Diese wurde vom bekannten Architekten Clemens Holzmeister geplant und der Hl. Barbara geweiht.“
Zurück in der Gegenwart würdigte die Pfarre das Jubiläum der Gemeinde mit einem besonderen Konzert. „Mit Unterstützung durch die Pfarrgemeinde und die Gemeinde Kirchdorf haben wir zur Langen Nacht der Kirchen ein feierliches Orgelkonzert veranstaltet“, sagt Kirchdorfs Diakon Tihomir Pausic. In der einzigartigen Atmosphäre von Kerzenlicht und sakraler Akustik erklang ein außergewöhnliches Programm für die Orgel – präsentiert von der renommierten ukrainischen Organistin Nadiya Velychko. Zu hören waren bekannte und auch seltenaufgeführte Werke von Komponisten aus der Ukraine und Europa.
Filialkirche zur Hl. Barbara, vom berühmten Architekten Clemens Holzmeister geplant und 1957 eingeweiht.
Orgelkonzert zum 900-Jahr-Jubiläum mit Organistin Nadiya Velychko und Diakon Tihomir Pausic.
Empfang des Weihbischofs Johannes Filzer 1955 zur Turmkreuzweihe der damals neuen Kirche zur Hl. Barbara.
Aktuelles E-Paper