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Mann Gottes und Freund der Menschen

Fixpunkt im Jahr: Gottesdienst für das Leben und Kindersegnung im Bischofsgarten.
Fixpunkt im Jahr: Gottesdienst für das Leben und Kindersegnung im Bischofsgarten.

Was bleibt von Erzbischof Alois Kothgasser? Theologisch ist für ihn der Heilige Geist ganz wichtig gewesen. In seinem Wirken als Bischof stand der Schutz des Lebens von Beginn an bis zum
Tod im Zentrum.

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Ingrid Burgstaller
Ingrid Burgstaller

Zu seiner Bischofsweihe hat sich Erzbischof Alois Kothgasser für den Wahlspruch. „Veritatem facientes in charitate – die Wahrheit in Liebe tun“ (Eph 4,15) entschieden. Aus Liebe zu Gott und zu den Menschen ist er seinen Bischofsweg in der Erzdiözese Salzburg gegangen.


Dabei beschrieb er selbst im Rupertusblatt-Interview zum 85. Geburtstag den Beginn in Salzburg als (zu) große Aufgabe: „In der jungen Diözese Innsbruck war ich der dritte Bischof, in Salzburg jedoch war ich der 90. Bischof beziehungsweise Erzbischof. Die Umstellung auf den ,Primas Germaniae‘ oder den ,Legatus Natus‘, den Stellvertreter des Papstes in deutschen Landen, erschien mir eine Schuhnummer zu groß.“

 

Die Herausforderungen sind nicht wenige gewesen. Er begegnete ihnen mit Weisheit, theologischer Kompetenz und Dialogbereitschaft. „Mit seinem aufmerksamen Zuhören ist er ein Vorreiter der Synodalität zu einer Zeit gewesen, als viele noch nicht um diesen Begriff und die damit verbundene Lebensrealität der Kirche wussten“, würdigte der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl den Verstorbenen treffend.


In seiner zehnjährigen Amtszeit als Erzbischof von Salzburg war Alois Kothgasser stets mit Ohr und Herz nahe bei den Menschen in den Pfarren. Er war ein Förderer der lebendigen Ökumene, des Dialogs mit den anderen Religionen und ein Brückenbauer zu den Ostkirchen. Mit der Gründung der Salzburg Ethik Initiative schuf er eine Achse zwischen Kirche, Wissenschaft und Wirtschaft. Besondere Anliegen waren Kothgasser auch das Priesterseminar und die Sorge um geistliche Berufe.

 

Wähle das Leben. Mit dieser positiven Botschaft warb
Erzbischof Alois Kothgasser für den Schutz des Lebens.


Geduldig, offen und interessiert ging der Salesianer Don Boscos auf Kinder und Jugendliche zu. Bei der Verleihung des Kothgasser-Preises am 5. Mai 2023 fand der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer diese stimmigen Worte über den Stifter der Auszeichnung: „Den emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser zeichnet eine tiefe Gottverbundenheit und geerdete Spiritualität sowie echte Freundlichkeit und eine enge Volksverbundenheit aus. Zudem ist er ein Freund der Jugend.“ Mit dem Preis habe er die jungen Menschen fördern, fordern und sie wertschätzen wollen, erklärte Weihbischof Hofer.    


Wert des Lebens achten


Kothgasser begründete 2006 das „Forum Neues Leben“ und die jährlich in mehr als 100 Pfarren stattfindende „Woche für das Leben“ – die Aktion wird heute auch in anderen österreichischen Diözesen umgesetzt. Erzbischof Kothgasser war überzeugt: „Wenn es um Lebensschutz geht, gibt es keinen Kompromiss.“  


In seinem Leben, sagte Erzbischof Alois Kothgasser, habe ihn ein Satz aus dem Römerbrief (Röm 5,5) begleitet: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Möge der Heilige Geist uns alle stärken.

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