Kurz vor ihrem Auftritt im Salzburger Kapitelsaal bekommt Katherine Sapna eine erfreuliche Nachricht. Ein 17-Jähriger wurde in Pakistan angeklagt, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Dem Anwaltsteam der Organisation „Christian‘ True Spirit“, die von der Menschenrechtsaktivistin geleitet wird, ist es gelungen, den jungen Mann zu befreien. Dies komme nicht oft vor, sagt sie, aber diesmal hätten sie es geschafft.
Die 45-Jährige studierte Historikerin und Mitglied der pakistanischen Menschenrechtskommission besuchte Gefängnisse in ihrer Heimat und erkannte, dass Christinnen und Christen diskriminiert und zu Unrecht inhaftiert werden. Junge Frauen und Mädchen werden entführt, vergewaltigt und zur Konversion zum Islam gezwungen.
Ebenso setzt sich die mutige Frau für die Opfer der drakonischen Blasphemiegesetze ein. Gesetze werden benutzt, um gegen das unliebsame Christentum vorzugehen.
Auf Einladung von Missio Österreich berichtet Katherine Sapna in Vorträgen von Diskrimierungsfällen gegen Mädchen und junge Frauen in Pakistan. Sie gibt Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Ihre Einsätze seien gefährlich. „Wir helfen und versuchen die Menschen zu schützen und geraten dabei selbst in bedrohliche Situationen“, erzählt sie.
Auf die Frage, woher sie die Kraft für diese Aufgaben nehme, spricht sie von ihrem Glauben an Gott. „Er ist immer mit uns. Wenn wir vor einem Fall stehen, ein Mädchen aus einer schlimmen Situation herauszuholen, beten wir. Wenn es gut ausgeht, bedanken wir uns abermals mit einem Gebet.“ Und sie bittet auch die Partnerorganisationen im Ausland, mit denen sie gut vernetzt seien, zu beten. „Wenn eine Rettung erfolgreich war, bekommen wir wieder Mut, noch mehr Menschen zu helfen.“ Damit sich etwas ändert, brauche es ein Umdenken in den Köpfen der Politik, aber das werde wohl leider nicht so bald passieren.
Erzbischof Franz Lackner empfing die Menschenrechtsaktivistin aus Pakistan.
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