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Kirche übt methodisches Zuhören

Pastoralwoche der Erzdiözese ging in St. Ottilien über die Bühne.

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Die Synodalität, ein Ansatz, der auf dem Prinzip des Zuhörens und der gemeinsamen Entscheidungsfindung basiert, gewinnt in der katholischen Kirche zunehmend an Bedeutung. Die Pastoralwoche der Erzdiözese bot eine passende Plattform, um diese Methode in den Fokus zu nehmen. 90 Priester, Diakone, Seelsorger und Seelsorgerinnen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Diözesanleitung und der Katholischen Aktion nahmen teil. Sie nützten Zeit und Raum im Kloster der Missionsbenediktiner im bayerischen St. Ottilien, um die Methode der Synodalität zu vertiefen und in der Praxis anzuwenden. Gastvortragende waren unter anderem der Luxemburger Kardinal und Generalrelator der Weltsynode Jean-Claude Hollerich, der Wiener Dogmatik-Professor Jan-Heiner Tück und die Politikwissenschafterin Tamara Ehs aus Wien.


Gemeinsame Sorge


Erzbischof Franz Lackner warb für die Methode der Synodalität, in der es um Abstand von der eigenen hundertprozentigen Antwort gehe. „Wie sehr will ich Recht haben? Ich muss zu mir, zu dem was ich gesagt habe, etwas auf Distanz gehen. Das Gesamte hat eine Ordnung, die das Meinige zurechtrückt“, so der Erzbischof. Es sei wichtig, sich in diese Haltung einzuüben, „um als synodale Kirche gemeinsam zu erkennen, was Gott uns heute sagen will“.


Die Pastoralwoche bot nicht nur Vorträge mit dem Theologieprofessor Jan-Heiner Tück und der Politikwissenschafterin Tamara Ehs und Workshops zu Themen der Seelsorge, sondern auch Raum für den persönlichen Austausch und die praktische Anwendung der Synodalität unter hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erzdiözese.


Offene Türen und Herzen


„Die Pastoralwoche war eine sehr gute Vertiefung und Reflexion der Themen der Weltsynode“, sagte der designierte neue Generalvikar der Erzdiözese, Harald Mattel. Es gehe darum durch diese Vertiefung „eine Kirche mit offenen Türen, offenen Räumen und Herzen zu sein“, so Mattel.
Um zu einer synodalen Kultur beizutragen, „haben wir uns vorgenommen, bewusst geistliche Unterbrechungen zu setzen. Gerade wenn der Druck groß ist“, erklärt einer der Workshopleiter, Wolfgang Müller vom Seelsorgeamt.


Hören und verstehen


In mehreren Workshops wurde die Methode ausprobiert. Die Ergebnisse lassen sich sehen, so die Leiterinnen und Leiter der Arbeitskreise. Man sei auf dem Weg zu einer synodalen Kirche ein Stück weiter gekommen. „Gegenseitiges Vertrauen und das Bewusstsein unserer gemeinsamen Sendung ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit“, sagt Tagungsorganisatorin Manuela Ebner. Wertschätzung und Rollenklarheit seien für die Zusammenarbeit von Priestern, Diakonen und Laien unerlässlich.


Für Workshopleiter Frank Walz war die jüngste Pastoralwoche eine erfrischende Erfahrung von gelungener ganzheitlicher Kommunikation auf Augenhöhe. „Wir haben als Christen unter Christinnen miteinander gearbeitet, gebetet, gegessen und gefeiert und sind wieder ein wenig mehr Kirche geworden.“


Dialog als Frucht


Für den Dialog als Lebensform der Kirche stelle sich zuerst die Frage, „ob wir denn die Lebenswelten derer, mit den wir kommunizieren, tatsächlich kennen“, berichtete Christine Sablatnig vom Katholischen Bildungswerk. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften hier Dialog in einer bemerkenswert offenen, ehrlichen Weise leben.“
Krankenhausseelsorgerin Sa-brina Anderl sieht im gemeinsamen Dialog den entscheidenden Punkt der Begegnung in ihrem Workshop über Versöhnung: „Es braucht für diesen Prozess die Bereitschaft zur Umkehr, die Begegnung auf Augenhöhe, Geduld und eine gemeinsame Sprache, um dann die Beziehung zueinander zu erneuern.“
 In allem gehe es aber darum, „sich als Gesendete oder Gesendeter zu wissen. Das wird zu einer Grundhaltung“, so Seelsorgeamtsmitarbeiter Sebastian Schneider.

dap

 

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