Das Jubiläum 70 Jahre Staatsvertrag am Donnerstag, 15. Mai, soll in Salzburg nicht unbemerkt vorbeigehen. Bisher wurde es durch die 80-Jahr-Feiern zur Befreiung Österreichs in der öffentlichen Wahrnehmung an die Seite gedrängt. Domkapitel und Katholische Aktion laden daher zu einem festlichen Dankgottesdienst in den Dom.
Der Staatsvertrag ist untrennbar mit der Erfolgsgeschichte Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Im Bewusstsein vieler Menschen und damals führender Politiker haben die regelmäßigen Gebete für die Befreiung Österreichs zum erfolgreichen Abschluss der Staatsvertragsverhandlungen beigetragen, 70 Jahre danach gilt es, Dank zu sagen für eine Entwicklung Österreichs in Wohlstand und Frieden. Viel von den jahrzehntelang selbstverständlichen Errungenschaften scheint zurzeit gefährdet, Menschen blicken mit Sorge in die Zukunft. Die Bitte um Frieden und Freiheit ist aktueller denn je, Hoffnung und Zuversicht sind gefragt, erklärt Elisabeth Mayer, die Präsidentin der Katholischen Aktion.
Deshalb laden Domkapitel, Katholische Aktion und Club of Salzburg (Initiative Alfred Winter) am Jahrestag des Staatsvertrages zu einem Festgottesdienst in den Salzburger Dom. Den Ehrenschutz haben Erzbischof Franz Lackner und Landeshauptmann Wilfried Haslauer übernommen. Für die entsprechende musikalische Gestaltung der Festmesse sorgt die Dommusik mit der Krönungsmesse von W. A. Mozart.
Es ist heute wenig bewusst, dass bis 1955 eine halbe Million Menschen in Österreich jahrelang für die Befreiung des Landes gebetet haben und dann als Dank für den Staatsvertrag der 8. Dezember nach einer Art Bürgerbegehren wieder Feiertag wurde. Die Nationalsozialisten hatten diesen Marienfeiertag abgeschafft.