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Wir sind alle unterschiedlich, aber nicht fremd. Wir gehören alle in die eine Gottes-Kirche. „Hausherr“ Vitaliy Mykytyn, Rektor der St.-Markus-Kirche in Salzburg, brachte das Wichtigste mit wenigen Worten auf den Punkt. Das Miteinander und Begegnungsmöglichkeiten zu fördern ist auch ein Anliegen des Andreas-Petrus-Werks, das mit einem Festgottesdienst und Festakt sein 100-Jahr-Jubiläum beging. Der „Göttlichen Liturgie“ (heilige Messe im byzantinischen Ritus) in der griechisch-katholischen St.-Markus-Kirche stand Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa vor. Für den erkrankten Salzburger Erzbischof Franz Lackner war Weihbischof Hansjörg Hofer zur Stelle, der die Predigt des Erzbischofs verlas.
Die Sorge für die Verbreitung und das Wachhalten der reichen ostkirchlichen Tradition sei von jeher im Zentrum des Wirkens des Andreas-Petrus-Werks gestanden, würdigte Erzbischof Lackner in seiner Predigt. „Orient und Okzident sind die beiden Lungenflügel, aus denen die Tradition der Kirche atmet.“
Der Begriff „Göttliche Liturgie“ habe ihn von jeher mit einer staunenden Faszination erfüllt. In diesem Begriff „ist nicht nur ausgedrückt, dass wir die Liturgie für Gott feiern, sondern dass auch der menschenfreundliche Gott, der in Jesus Christus unter uns gewohnt hat, selbst mit uns feiert“. In der Liturgie „steht uns der Himmel ein Stück weit offen – soweit wir als Menschen es zu fassen vermögen“.
Das Andreas-Petrus-Werk leiste einen wichtigen Beitrag, als dass es „den reichen Schatz östlicher Spiritualität in unseren Breiten als einen Weg zu Jesus aufzeigt“. Und: „Im Dank für das Wirken des Andreas-Petrus-Werks weiß ich mich auch mit allen heute Feiernden vereint im Gebet für den Frieden in der Ukraine.“
Den Festakt begleitete wie in der Liturgie ein Chor aus Eichstätt, das Collegium Orientale. Mehrere verlesene Grußworte – von Rom bis Kiew – würdigten die Bedeutung des Andreas-Petrus-Werkes über die Jahrzehnte hinweg.
Kardinal Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die orientalischen Kirchen im Vatikan, dankte allen Verantwortlichen für die unermüdliche Arbeit, um die Kenntnis der katholischen Ostkirchen im Westen, insbesondere in den deutschsprachigen Ländern, zu vertiefen, die Ostkirchen zu unterstützen und die Verbindung zur lateinischen Kirche zu stärken. „Mehr denn je ist die Sendung des Werks angesichts der Tatsache von Bedeutung, dass immer mehr Angehörige der Ostkirchen auch im Westen leben.“
Vor 100 Jahren wurde das Werk als „Catholica Unio“ gegründet. Ziel war die Hilfe für die katholischen Kirchen des Ostens und die Einheit der Christen zu fördern. Der jetzige Name knüpft an die Patrone und Symbolgestalten der West- und Ostkirche, das apostolische Brüderpaar Andreas und Petrus, an. Der Salzburger Erzbischof ist traditionell Nationalpräsident des Werks – Erzbischof Franz Lackner hat dieses Amt seit 2017 inne. Der Theologe Hanns Sauter führt seit vergangenem November die Geschäfte als Nationalsekretär.
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