Mit großem Dank und herzlicher Anerkennung wurde Gerda Widauer nach vier Jahren als Leiterin des Frauentreffs Wörgl verabschiedet. In einem feierlichen Rahmen wurde zugleich Martina Koidl als neue Leiterin der traditionsreichen Einrichtung begrüßt.
Der Frauentreff Wörgl – als erster seiner Art vor 46 Jahren in der Erzdiözese Salzburg gegründet – gilt seit jeher als Herzstück der Frauenbildung in der Region. Er wurde unter dem damaligen Leiter des Tagungshauses Wörgl, Gustl Schwarzmann, ins Leben gerufen und ist bis heute ein Ort, an dem Frauen sich begegnen, weiterbilden und gemeinsam wachsen können.
Zur Feier des Wechsels fanden sich zahlreiche Vertreterinnen aus Kirche, Stadt und Bildungswesen ein. Andreas G. Weiß, Direktor des Katholischen Bildungswerks Salzburg, unter dessen Dach die Frauentreffs in der Erzdiözese organisiert sind, würdigte die Bedeutung der Einrichtung und die langjährige Arbeit der engagierten Frauen in Wörgl: „Der Frauentreff Wörgl ist eine ganz besondere Einrichtung. Er war der erste seiner Art und ist bis heute ein Ort mit Strahlkraft. In einer Zeit, in der viele gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten in Bewegung geraten, braucht es Räume wie diesen: Einen Ort, an dem Frauen Gemeinschaft erfahren, sich austauschen, Halt finden – aber auch Fragen stellen dürfen. Gerade für die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, persönlichen Themen, spirituellen Fragen und mit gesellschaftlichen Entwicklungen ist der Frauentreff ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Bildungslandschaft.“
Auch Regionalbegleiterin Sabine Liesner vom Tagungshaus Wörgl, Vizebürgermeister Kaya Kayahan, Stadtreferentin Elisabeth Werlberger (Soziales, Gesundheit, Bildung, Senioren & Wohnen) sowie Pfarrgemeinderatsobmann Heinz Werlberger sprachen Gerda Widauer großen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz aus. Unter ihrer Leitung trotzte der Frauentreff der Corona-Krise und blieb ein lebendiger Ort der Begegnung, der Offenheit und der emanzipatorischen Frauenbildung. In ihren Angeboten verband sie Themen der Alltags- und Lebensbewältigung mit spirituellen Impulsen und gesellschaftlichen Fragen – stets mit einem offenen Ohr für die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen.
Mit Martina Koidl übernimmt nun eine erfahrene, gut vernetzte und engagierte Frau die Leitung. Sie ist nicht nur als Referentin im Katholischen Bildungswerk Salzburg tätig, sondern bringt auch vielfältige Erfahrungen aus anderen kirchlichen Bereichen und bildungspolitischen Kontexten mit. Frauenbildung, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt, und eine kritische, lebendige Auseinandersetzung mit Glaubensthemen liegen ihr besonders am Herzen. Martina Koidl betonte: „Ich freue mich, an diesem besonderen Ort weiterbauen zu dürfen – im Wissen um die starke Geschichte, die hier geschrieben wurde, und mit einem offenen Blick für das, was Frauen heute brauchen. Der Frauentreff soll weiterhin ein Raum sein, in dem Vielfalt gelebt, Spiritualität entdeckt und Gemeinschaft gestärkt wird.“
Auch Vizebürgermeister Kaya Kayahan, selbst langjähriger Referent des Katholischen Bildungswerks im Bereich Migration, Integration und interreligiöser Dialog, würdigte die Rolle der Frauentreffs als Brückenbauerinnen in einer pluralen Gesellschaft: „Der Frauentreff Wörgl leistet seit Jahren wertvolle Arbeit für das soziale und kulturelle Miteinander. Er schafft Räume des Austauschs über alle Alters-, Herkunfts- und Bildungshintergründe hinweg.“
Alle Anwesenden sprachen der neuen Leiterin ihre volle Unterstützung aus und wünschten ihr für ihre verantwortungsvolle Aufgabe viel Freude, Kraft und Gelingen. Die Übergabe markierte nicht nur einen personellen Wechsel, sondern war ein starkes Zeichen für die Kontinuität und Bedeutung der Frauenbildung in der Region – getragen von Menschen, die sich mit Herz, Kompetenz und Vision für andere einsetzen.