Mode aus zweiter Hand liegt im Trend und hat schon längst ihr einst muffiges Image verloren. Nicht nur bei der jüngeren Generation, sondern quer durch alle Altersschichten werden auch Kleidertauschmärkte immer beliebter. Ob mit Blick auf den eigenen Geldbeutel oder im Bewusstsein eines nachhaltigen Konsums ist da eher nebensächlich, denn in beiden Fällen werden die kostbaren Ressourcen unserer Erde geschont, denn der Textilsektor verbraucht Unmengen an Wasser und Flächen zur Produktion. Fakt ist, dass nur ein Prozent der gebrauchten Garderobe wieder zu neuer Kleidung recycelt wird. Deshalb ist es im Sinne einer Kreislaufwirtschaft so wichtig, nicht mehr geliebte Kleidung zu Hause auszusortieren und gerne zu einer Kleidertauschparty zu bringen, denn dies bedeutet, ihr eine zweite Chance zu geben und sie so vor der Mülltonne zu retten.
Mit Sicherheit alles gute Gründe, weshalb das Organisationsteam Karl Hauser, Evi Oberhauser und Tania Zawadil vom kbw kitzbühel und der kfb Salzburg dieses Format erstmals in die Pfarre St. Andreas brachten. Die Herzen der drei schlagen heftig für die Idee der Kleidertauschparty, der sie mit der ersten so überaus erfolgreichen Veranstaltung im Mesnerhaus auch ein Gesicht gaben. Denn leider wird im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung Kleidung oft als Wegwerfprodukt betrachtet, und nur ein sehr geringer Teil wird recycelt oder für den Secondhandbedarf genutzt.
Hier setzt die Kleidertauschparty an – so einfach wie auch genial: Man bringt Kleidungsstücke mit, die man nicht mehr tragen möchte oder kann. Ob die ockerfarbene Stoffhose, die nie das Tageslicht erblickte, oder das hippe Top mit den rutschenden Spaghettiträgern – die Gründe, sich von Kleidung zu trennen, sind so vielfältig wie die Kleidungsstücke selbst Oft geht nur der Hosenknopf nicht mehr zu oder ein sogenannter Fehlkauf fristet im Schrank sein Schattendasein. Vielleicht ist das Kleidungsstück auch schlicht und ergreifend ausgeliebt. Wie auch immer, die besten Schätze liegen oft direkt vor unserer Nase – in unseren Kleiderschränken, und zwar für andere! Dank der Kleidertauschparty im Mesnerhaus war von der Designermode bis zur handgestrickten Traumjacke alles im Angebot – jedes Teil ein Unikat – nicht zu kaufen, nur zu tauschen oder als Geschenk. So viel Schönes, was nicht mehr passte, modisch oder um die Hüfte wurde zum Glücksgriff eines anderen. Getauscht oder geschenkt ist so das neue NEU! Sozusagen „Ich tausche, also bin ich: nachhaltig!“ Und das ganz ohne Verzicht auf frischen Wind im Kleiderkasten, frei vom Kleiderballast und von Fehleinkäufen, die wir alle in unseren Schränken ganz tief unten vergraben haben.
Also, bitte – raus damit – bei der nächsten Kleidertauschparty. Die ist nämlich perfekt für alle, die textile Nachhaltigkeit mit Spaß an der Mode kombinieren wollen - ohne einen einzigen Cent dafür zu bezahlen. Genau, wir sehen uns nächstes Jahr wieder: im Mesnerhaus!