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Obwohl der Kirchenbesuch abnimmt und auch das institutionelle Vertrauen in Kirchen und Religionsgemeinschaften gering ist, bekennt sich die österreichische Bevölkerung deutlich zum Christentum als kulturelles Erbe. Das geht aus einer Umfrage des OGM-Instituts zu Grundwerten hervor, die Familien- und Integrationsministerin Claudia Plakolm präsentiert hat.
Kreuze in Klassenzimmern oder das Feiern christlicher Feste in Schulen und Kindergärten erachteten auch jene Menschen als wichtig, die von sich sagen, ohne religiöses Bekenntnis zu sein, erklärte OGM-Forscher Johannes Klotz.
So bejahen 69 Prozent die Frage danach, ob das Kreuz im Klassenzimmer für sie ein „kulturelles Erbe“ ist und auch dann aufgehängt werden sollte, wenn die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler keine Christen sind. Für 79 Prozent ist es wichtig, dass christliche Feste wie Nikolaus, Ostern oder das Martinsfest in Schulen und Kindergärten auch dann gefeiert werden, wenn die Mehrheit der Kinder keine Christen sind. Für die Umfrage wurden im Februar mehr als tausend Personen mit und ohne Migrationshintergrund interviewt.
Die Ministerin betonte unter anderem, dass die Bevölkerung erwarte, dass Gesetze über religiösen Vorschriften stehen. 85 Prozent gaben in der OGM-Befragung demnach an, dass staatliche Gesetze wichtiger als allfällig widersprechende religiöse Gebote seien, führte Klotz aus. Klar abgelehnt wurde auch die Möglichkeit, Schulkinder aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht abzumelden.
Elf Prozent sehen laut der Wertebefragung ihre grundlegenden Überzeugungen ausdrücklich von „Religions- und Glaubensgemeinschaften“ geprägt. kap
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