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Zehn Jahre nach Veröffentlichung der Sozial- und Umwelt-Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus haben die Umweltverantwortlichen der Diözese Linz, Lucia Göbesberger und Michael Rosenberger, eine Zwischenbilanz gezogen. Heute könne man feststellen, „dass viele Ortskirchen in Ländern mit indigenen Kulturen größere Schritte auf dem Weg zu einer Schöpfungsspiritualität gemacht haben als die meisten Ortskirchen in Europa und Nordamerika“, erklärte der Theologe Rosenberger.
Die Enzyklika war im Juni 2015 erschienen und hatte die Sorge um die Schöpfung in den Mittelpunkt kirchlichen Handelns gerückt. Laudato si‘ wurde weltweit beachtet, politisch wie religiös diskutiert und hat zahlreiche Prozesse in Kirche, Zivilgesellschaft und Politik angestoßen. Der Begriff der „ökologischen Umkehr“ ist seither zu einem Leitmotiv kirchlicher Umweltarbeit geworden. Franziskus hatte „die Dringlichkeit der Klima- und Biodiversitätskrise in einer Deutlichkeit hervorgehoben, die keinen weiteren Aufschub duldet“, wie Rosenberger erläuterte. „Zugleich hat er aufgezeigt, dass Schöpfungsverantwortung für die Kirche keine Nebenaufgabe ist, sondern zum Kern ihrer Sendung gehört.“ Göbesberger verwies auf konkrete Maßnahmen: „Das Heizsystem wird nach und nach auf erneuerbare Energie umgestellt und bei den kirchlichen Gebäuden das Energiesparpotenzial gehoben. Die Anzahl der PV-Anlagen steigt jährlich; für heuer sind bis zu 25 neue Projekte geplant.“ Zudem sei der Fuhrpark ökologisiert und ein Öffi-Ticket-Bonus eingeführt worden. Auch die ökologische Weiterentwicklung der Friedhofsflächen werde fortgesetzt. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen österreichischen Diözesen.
Die Österreichische Bischofskonferenz beschäftigte sich bei ihrer Sommervollversammlung ebenfalls mit der Umsetzung von Laudato si‘ und zukünftigen Perspektiven.
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