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Mariazell. Beim Thema Flucht darf die Kirche nicht schweigen. Das hat Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, zum Abschluss der Sommervollversammlung betont. Zutiefst erschüttert zeigte er sich von der jüngsten Katastrophe im Mittelmeer mit hunderten Toten. Flucht und Migration gehörten endlich solidarisch angegangen: durch ein entschiedenes Vorgehen gegen die Schlepper, ebenso aber auch durch Hilfe für jene, die Schutz benötigen. Zudem brauche es endlich einen ehrlichen Umgang mit Migration. Österreich sei vielfach davon abhängig. Lackner verwies auf den Pflege- und Gesundheitssektor. Auch in der Kirche würde die Seelsorge ohne die Priester aus dem Ausland ganz anders aussehen.
Auf das Arbeitspapier für die Bischofssynode im Herbst angesprochen, zeigte sich Lackner einmal mehr positiv überrascht von Papst Franziskus. Die Fragen, dieaufgeworfen werden „sind tatsächlich die Fragen der Welt“. Seien es die Bereiche Armut, Gerechtigkeit, Klimaschutz, Friede oder die Teilhabe der Frauen in der Kirche.
Alle Fragen liegen auf dem Tisch und würden in Rom behandelt. Im Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes gelte es, „offen zu bleiben auf mögliche Veränderungen hin“. Freilich sei derzeit nicht der Zeitpunkt, sich bereits auf bestimmte Entscheidungen oder Richtungen festzulegen. Der Erzbischof betonte, dass Synodalität zumindest zum Teil in der Kirche in Österreich Fuß gefasst hat. Man sei auf einem guten Weg. Freilich brauche es seine Zeit, „bis die Synodalität in die DNA der Kirche hineingeht“.
Der Bischofskonferenzvorsitzende bekräftigte weiters die Bedeutung des Religionsunterrichts. Entscheidend sei im Blick auf die Jugend die persönliche Begleitung. Die Jugend suche Orientierung, die Kirche sei gefordert, diese zu geben. Die Bischöfe unterstützen das Erproben von kooperativen Formen des konfessionellen Religionsunterrichts, wo es aufgrund der Klassen- und Schulsituation sinnvoll ist. „Gleichzeitig ermuntern wir alle, die sich berufen fühlen, Religion zu unterrichten, diesen Weg zu gehen: Wer im Religionsunterricht jungen Menschen Sinn stiftet, wird durch diesen Dienst beschenkt und erfüllt.
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