Dass der Klimawandel mittlerweile auch in unseren Breiten spürbar ist, merken besonders Gartenbesitzer. Immer früher beginnt im Frühjahr die Blüte verschiedener Pflanzen und auch das Thema Bewässerung wird gerade während Hitzeperioden wie im vergangenen Sommer zunehmend herausfordernd. Das erlebt auch das Ehepaar Hübner: Bereits früh im Jahr müssen Fritz Hübner und sein Team damit anfangen, zahlreiche Gewächse mit Wasser zu versorgen. Bis in den Herbst hinein sind sie in ihrer Gärtnerei regelmäßig mit dem Gießen beschäftigt.
Der Fachmann rät deshalb zu Gehölzen, die mit extremeren Wetterbedingungen zurechtkommen. „Bergahorn, Eichen, Kiefern, Eiben, Kornelkirschen, Felsenbirnen und der Judasbaum sind winterhart und zugleich gut für hohe Temperaturen geeignet“, erklärt Fritz Hübner, der mit seiner Familie eine Gärtnerei und Baumschule in Klagenfurt betreibt. Bei den Stauden empfiehlt er Polsterpflanzen und mehrjährige Blumen wie Sukkulenten, die fähig sind, Wasser effizient zu speichern. „Dank dieser Fähigkeit kommen sie mit Trockenheit erstaunlich gut klar und passen gut zum sich wandelnden Klima“, ergänzt seine Ehefrau Susi.
Auch mit Hauswurzen und Wolfsmilchgewächsen lässt sich der eigene Garten langfristig bepflanzen. Zusätzlich eignen sich verschiedene Gräser in Zeiten des Klimawandels für eine zukunftsfähige Gestaltung – und sie sind obendrein ein schöner Anblick.
schönes aus der natur
Im Mai blühen in Österreich zahlreiche Wildblumen wie Margeriten, Wiesensalbei oder Klatschmohn. Aus ihnen lassen sich kreative Naturprojekte gestalten:
– Beliebt sind Blumenkränze, die man mit Draht und Floristenband einfach binden kann.
– Gepresste Blüten eignen sich für Grußkarten, Lesezeichen oder Bilderrahmen.
– Auch kleine Sträuße in Gläsern oder als Tischdekoration bringen Frische ins Zuhause.
Beim Sammeln ist darauf zu achten, nur häufig vorkommende Arten zu pflücken, geschützte Pflanzen zu schonen und achtsam mit der Natur umzugehen.
Bienenparadies
So fühlen sich Insekten wohl
Ein bienenfreundlicher Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Wichtig dabei ist ein breites Spektrum an Pflanzen, die über das ganze Jahr hinweg blühen, sodass die kleinen Gartenbewohner in dieser Zeit immer Nahrung finden.
Ideal sind heimische Wildblumen, Kräuter wie Thymian und Salbei sowie blühende Stauden wie Lavendel, Sonnenhut oder Wiesensalbei.Wenn es um Bäume geht, freuen sich Honig- und Wildbienen über verschiedene Weidearten wie die Salweide, aber auch über Stinkeschen (deren Blüten entgegen dem Namen wunderbar duften).
Vielleicht können Sie in Ihrem Garten auch eine kleine Fläche wild wachsen lassen. Über Strukturen wie Totholz, Sandflächen oder Trockenmauern als Lebensraum freuen sich die kleinen Tiere. Verzichten Sie auf chemische Spritzmittel – sie schaden nicht nur Schädlingen, sondern auch Honig- und Wildbienen.
Franz Hartlieb, Imker und Bienenzüchter aus Grafenstein in Kärnten.
für sie gelesen
Bio im eigenen Garten
Der Klassiker unter den Garten-Büchern vermittelt Grundlagen zu biologischen Anbaumethoden, Fruchtwechsel und Mischkultur. Ein Praxisteil behandelt alle Gartenarbeiten von der Bodenbearbeitung bis zum Pflanzenschutz. Das Buch bietet Sortenempfehlungen und einen monatlichen Arbeitskalender und richtet sich an Einsteiger und erfahrene Gärtner, die umweltbewusst arbeiten möchten.
Marie-Luise Kreuter: Der Bio-Garten: Das Original. (BLV-Verlag)
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