Nun ist der Tag, auf den Marlene und Katharina lange gewartet haben, gekommen. An sich ist es nichts Besonderes, wenn die Mädchen ihre Farben zum Malen hervorholen. Diesmal jedoch gestalten die beiden ein Kunstwerk aus Asche. Doch bevor sie mit ihren Stiften erste Konturen zu Papier bringen, bereiten sie die „Zutaten“ vor. Dafür bitten sie Mama Christa, Asche aus dem Ofen in ein Glas zu geben. Diese schütten sie in eine kleine Schüssel. Marlene lässt probeweise dieses außergewöhnliche Material durch ihre Finger rieseln. „Das fühlt sich gut an“, meint sie. Das möchte natürlich auch ihre Schwester probieren. Die restlichen Dinge, die gebraucht werden, sind schnell zur Hand: Ein weißes festes Blatt Papier, etwas Wasser und Ölkreiden.
Nun überlegen die beiden, welches Motiv passend ist, und entscheiden sich für ein Kreuz, nachdem Mama Christa erklärt: „Das Aschenkreuz ist das Symbol für den Beginn der Fastenzeit.“ Warum das so ist, wollen die Mädchen wissen. „Mit dem Aschenkreuz, das uns der Priester am Aschermittwoch beim Gottesdienst auf die Stirn zeichnet, bekennen wir uns zur Umkehr und Buße. Das Aschenkreuz bedeutet ebenso, dass für uns Christen der Tod nicht das Ende ist, sondern vielmehr den Anfang des ewigen Lebens bei Gott.“
Das Ritual nimmt Form an. Katharina und Marlene malen mit bunten Ölstiften ein Kreuz auf das Papier. Anschließend tauchen sie den Finger zuerst ins Wasser und dann in die Asche. Damit das Werk haltbar bleibt, wird es getrocknet. Nun bearbeiten die Schwestern das Bild noch einmal mit den Farben.
Christa Rohrer-Fuchsberger erzählt ihren Kindern, dass es auch noch eine andere spannende Variante gibt. „Dabei wird das symbolische Kreuz mit einem Kleber aufgemalt und erst dann die Asche darübergestreut.“ Auch diese besondere Methode wollen die beiden einmal ausprobieren. Doch vorerst betrachten sie ihre fertig gestellten Aschenbilder, die sie nun durch die Fastenzeit begleiten.
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