In einer feierlichen Prozession brachte Erzbischof Franz Lackner vor dem Festgottesdienst im Dom gemeinsam mit Weihbischof Hansjörg Hofer die Reliquien des heiligen Rupert von St. Peter in die Salzburger Bischofskirche – begleitet vom Dom- und Metropolitankapitel, dem Stiftskapitel Mattsee, zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erzdiözese, Priestern, Diakonen, geistlichen und weltlichen Ordensleuten und Gläubigen sowie Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens.
Erzbischof Franz Lackner trägt die Reliquien des Hl. Rupert von St. Peter in dem Dom
In seiner Predigt skizzierte der Erzbischof das Leben der Diözesanheiligen und dass sie „einer Sendung gefolgt“ seien, „die sie immer wieder neu entdecken mussten. So seien sie letztlich sesshaft in Juvavum geworden und legten den Grundstein für die heutige Erzdiözese. Damit wir als Bischöfe von Salzburg diese Verantwortung in Freude tun können und nicht mit Seufzen, dafür gibt es das Domkapitel. Seine Aufgabe ist, gemäß der eigenen Definition, die gemeinsame Feier des Stundengebets, der Kapitelmesse und der feierlichen Domliturgien, und ganz wichtig: das Mitwirken in der Leitung der Erzdiözese. So freut es uns von Herzen, dass wir heute zwei neue Mitglieder in das Kapitel aufnehmen dürfen“, sagte Franz Lackner.
Josef Johann Pletzer und Simon Weyringer wurden am 24. September ins Domkapitel aufgenommen.
Das Domkapitel ist „ein kontinuierlich wirkendes Gremium, das die Diözese mitgestaltet und in der Administration sowie in der spirituellen Betreuung unterstützt“, erklärte Domdechant Gottfried Laireiter: „Es ist ein starkes und treues Gegenüber der Erzbischöfe und hilft mit, das geistliche Leben in Salzburg zu gestalten.“
Zum 200-Jahre-Jubiläum der Wiedererrichtung des Salzburger Domkapitels wurde nach dem Domkirchweihfest im Kardinal-Schwarzenberg-Saal ein umfangreiches Werk vorgestellt.
Es dokumentiert die Geschichte und das Wirken des Domkapitels. „Zum ersten Mal liegt eine Geschichte des Salzburger Domkapitels von 1825 bis heute vor. Und zum ersten Mal versammelt eine Publikation alle Domherren der vergangenen 200 Jahre in Biogrammen“, berichtete Roland Kerschbaum, Diözesankonservator, Domherr und Mitherausgeber der neuen Publikation „200 Jahre neues Salzburger Domkapitel“.
Das Werk enthält Fachartikel, die einen detaillierten Einblick in diese bisher oft vernachlässigte Thematik der Salzburger Kirchengeschichte geben. Die Kurzbiografien aller Domkapitulare und Ehrendomherren verleihen der Institution „ein lebendiges, menschliches Gesicht“. Auch die umfangreichen Aufgaben des Salzburger Domkapitels kommen zum Ausdruck: der Dienst an Kirche und Menschen, die Tätigkeit in der Verwaltung und seelsorglichen Gestaltung, als Gebetsgemeinschaft und als Konsistorium des Erzbischofs sowie das Privileg eines freien Wahlrechts des Erzbischofs, das die Erzdiözese vor 200 Jahren wiedererlangt.
Bei der Buchpräsentation: Diözesankonservator Roland Kerschbaum, Landtagsabgeordnete Josef Schöchl und Kathrin Brugger, Erzbischof Franz Lackner, Weihbischof Hansjörg Hofer, Domdechant Gottfried Laireiter, Archivleiter Thomas Mitterecker (v.l.).
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