Es fasziniert, wie der Glaube gelebt wird, wenn zu Pfingsten so viele junge Leute zusammenkommen“, sagte ein begeisterter Teilnehmer in der Stadt Salzburg und brachte damit die Atmosphäre beim zweitägigen Fest der Jugend auf den Punkt. Eine kurze Zuschaltung der Pfingstfeiern aus den 28 anderen Orten im deutschsprachigen Raum verdeutlichte noch vor dem ersten Vortrag, welche Früchte die vor einigen Jahren beschlossene Dezentralisierung trägt. In Salzburg war die Universitätsaula mit 560 Personen ausverkauft. Insgesamt kamen an den 29 Standorten von Nordrhein-Westfalen bis Südtirol um die 12.000 Gläubige zusammen.
Den Anfang machte der aus Wien stammende Elias Glaeser, Podcaster und Missionar im ökumenisch ausgerichteten Gebetshaus Augsburg, mit einem Vortrag über einen pfingstlichen Lebensstil. Dieser beinhalte das Annehmen der persönlichen Sendung, „weil man gesandt und nicht getrieben ist“ – in Abgrenzung zum „Babel-Lifestyle“, der sich dadurch definiere, dass man „nur jemand ist, weil man etwas tut und dadurch etwas hat“.
Die heiligen Messe am Pfingstsamstag stand Erzbischof Franz Lackner vor. Er betonte die Wichtigkeit des Gebets, das die „Entdeckung seines Lebens“ war, und unterstrich die Perspektive Jesu sowie die wörtliche Bedeutung des Vaterunser für das Leben im Allgemeinen. Die Hauptaufgabe sieht der Erzbischof darin, zu lernen „vom Beter zum Gebet zu werden“. Kritisch äußerte er sich über den Umgang mit dem Begriff des Heiligen: „Wir haben ein bisschen den Begriff des Heiligen verloren.“ Es fehle an Orten und Momenten, die als heilig empfunden werden. Lackner bat in einem Live-Interview Jugendliche und junge Erwachsene, Gott und Kirche eine Chance zu geben, „auch wenn das Gefäß nicht mehr so ansehnlich ist“. Der Erzbischof verwies auf den „kostbaren Schatz“ der Kirche, den es bis heute zu entdecken gäbe.
Anschließend konnten verschiedene Workshops besucht werden, von Inputs über eine alltagstaugliche Gottesverkündigung bis hin zu Tanz- und Kreativworkshops. Der Lobpreis Gottes spielte am gesamten Wochenende eine große Rolle, ebenso die Zeugnisse junger Menschen.
Erzbischof Franz Lackner in der Universitätsaula
Sonntags-Highlight war das Pfingsthochamt, geleitet von Bischofsvikar Gerhard Viehhauser. Diakon Georg Mayr-Melnhof predigte über „die wichtigste Entscheidung eines Lebens“, jener für Jesus, und dass das Evangelium dies auch als Botschaft mitgebe. Es brauche keine abgeschwächten Inhalte, sondern eine klare Benennung, dass mit dieser Entscheidung ein Gerettetsein bis in alle Ewigkeit einhergehe.
„Ich komme auf jeden Fall wieder“, sagte nach seinem ersten Fest der Jugend nicht nur der 14-jährige Johannes. Beeindruckt habe ihn die „Masse“ an jungen Menschen, der Heilige Geist und die Gemeinschaft.
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