Salzburg. Dass der kirchliche Diözesanpatron und Salzburger Landespatron Rupert häufig mit einem Salzfass dargestellt wird, ist kein Zufall. Für sein missionarisches Wirken, seine Kloster- und Kirchengründungen wurde ihm zu Beginn des 8. Jahrhunderts von Herzog Theodo ein Teil der örtlichen Salzvorkommen geschenkt – die wirtschaftliche Basis für eine positive Entwicklung Salzburgs in kirchlichen und weltlichen Belangen.
An den heiligen Rupert und das Salz, dem die Stadt einst Wohlstand und Aufstieg verdankte, erinnert heuer zum Rupertusfest und Rupertikirtag (20. bis 24. September) ein Gewinnspiel der Erzdiözese. Vor dem Hochaltar im vorderen Kuppelbereich des Salzburger Doms steht ein übergroßes, mit Salz befülltes Fass. Wer beim Schätzspiel während der Ruperti-Feiertage die Salzmenge im Fass errät oder der richtigen Antwort am nähesten kommt, kann Altstadtgutscheine oder einen Frühstücksgutschein für St. Virgil gewinnen. Kleiner Insider-Tipp: Das Fass hat für das Spiel einen doppelten Boden, es muss also wirklich geschätzt statt gerechnet werden.
Und keine Angst: Da Salz auch heute noch ein wertvolles Lebensmittel darstellt, wird es nach der Aktion nicht einfach im Müll entsorgt. Beim Festgottesdienst am Sonntag, den 24. September (ca. 10 Uhr), wird die Auflösung des Schätzspiels verraten und das Salz von Erzbischof Franz Lackner gesegnet. Nach den Sonntags-Gottesdiensten kann es dann in eigenen Behältnissen von den Besucherinnen und Besuchern mit nach Hause genommen werden.
Detail am Rande: Wem das riesige Fass von einer anderen Salzburger Traditionsveranstaltung bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht. Es ist üblicherweise mit kaltem Wasser gefüllt und beim traditionellen „Metzgersprung“ im Einsatz. Ausgelernte Metzgergesellen springen bei diesem Brauch vor aller Augen ins kühle Nass, um sich von den Sünden der Lehrzeit reinzuwaschen. „Die sollten sich nicht wundern, wenn das Wasser beim nächsten Mal noch etwas salzig schmeckt“, scherzt Hermann Signitzer vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg beim Aufstellen das Fasses.
Apropos Geschmack: Eine bekannte Ruperti-Attraktion der Erzdiözese ist auch heuer wieder das Kräutersalz-Mörsern. „Am Stand des Infopoints Kirchen – Offener Himmel in der Franziskanergasse 3 ist es möglich, selbst kostenloses Kräutersalz herzustellen. Die Kräuter kommen unter anderem aus dem Kloster von Gut Aich“, verrät Dominik Elmer, Leiter des Infopoints „Offener Himmel“ (20. bis 24. September, jeweils 10.30 bis 18 Uhr).
Kirtags-Besucherin beim Mörsern von Kräutersalz.
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