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St. Veit/Pongau. „Mein Heimatland, lebe wohl!“ Das haben sich die Pongauer evangelischen Christinnen und Christen gedacht und wahrscheinlich auch gesungen, als sie bei der St. Veiter Fadlsteinkapelle ihren letzten Gottesdienst feierten – bevor es 1732 ins Exil nach Preußen ging. 500 Jahre gibt es diese einst von Bergknappen errichtete und seit Jahren von der Kameradschaft St. Veit betreute Kapelle nun schon. Vergangenen Sonntag wurde mit einem Gottesdienst samt großem Fest das Jubiläum gefeiert (siehe Bild).
Die ökumenische Geschichte der Fadlsteinkapelle war durch die Anwesenheit des evangelischen Superintendenten Olivier Dantine und von Weihbischof Hansjörg Hofer, der den Festgottesdienst leitete, präsent. Dantine erinnerte an die schmerzhafte Geschichte der Evangelischen in Salzburg vor 300 Jahren, aber auch an die Schritte der Versöhnung zwischen den beiden Konfessionen, vor allem an die Vergebungsbitte durch Erzbischof Rohracher im Jahre 1966.
Weihbischof Hofer drückte seine Freude aus, dass es in der Gegenwart ein gutes Miteinander der christlichen Konfessionen gibt. Unserer Zeit wünschte er eine neue Freude am Glauben.
Ein emotionaler Moment der Feier war, als zum Schluss die St. Veiter Musikkapelle den Salzburger Marsch spielte – mit dem Lied „Oh, wie schön ist´s auf den Höhen“. In Erinnerung an das Schicksal der Pongauer, die vor fast 300 Jahren aufgrund ihres Glaubens die Heimat verlassen mussten, sangen viele mit. Wie schwer muss es damals gewesen sein, die Heimat von der Fadlsteinkapelle aus noch einmal in ihrer ganzen Pracht und Schönheit zu sehen und sie dann zu verlassen – weg aus dem „geliebten, schönen Salzburg“, wie es im Lied heißt.
Gemeinsames Gedenken (v. l.): Diakon Toni Fersterer, Superintendent Olivier Dantine, Weihbischof Hansjörg Hofer, Organisator und Kameradschafts-Obmann Hans Lottermoser, Bürgermeister Manfred Brugger.
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