Everyone can speak Suaheli“ – jeder kann Suaheli sprechen, sagt Senkondo Mgalla, Direktor der Non-Profit-Organisation (NGO) FIDE aus Tansania. Warum? „Hakuna Matata“ ist nicht nur ein bekannter Songtitel aus dem Disneyfilm „Der König der Löwen“, sondern ist Suaheli und bedeutet tatsächlich soviel wie „keine Sorgen“. Das ist es auch, was FIDE für die Kleinbauernfamilien in Tansania will: ein Leben ohne Existenzsorgen.
Alles begann 1992 mit der Gründung von FIDE, erinnert sich Senkondo, der von der ersten Minute dabei war. Zunächst ging es darum, die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu verbessern, es entstanden Projekte für die Trinkwasserversorgung und Gesundheitsstationen in Dörfern. Die nächsten Verbesserungen betrafen die Landwirtschaft der Kleinbauernfamilien. Schließlich kam der Bereich Schule an die Reihe, Klassenräume wurden gebaut, damit die Kinder Chance zum Lernen erhalten. Heute halten die Kleinbauern oft auch Kleintiere oder Rinder. Dank neuer Biogasanlagen und Energiespar-Öfen sind die Familien unabhängiger von Energieunternehmen und tragen zum Umweltschutz bei.
„Egal was wir tun, wir müssen die Bevölkerung einbinden, damit sie ein Gefühl dafür bekommt, dass es ihre eigenen Projekte sind und sie diese auch selbstständig weiterführen können.“ Das ist für Senkondo der Schlüssel zum Erfolg jeder Unterstützung. Seiner Tochter Tevi, Koordinatorin bei FIDE, ist es wichtig, immer auch die zuständigen Behörden an Bord zu holen. So greife FIDE auf staatliche Wassertechnikexperten für den Brunnenbau zurück oder lasse staatliche Mitarbeitende Personal für ein von FIDE errichtetes Krankenhaus suchen.
Trotz vieler Erfolge gibt es Herausforderungen für die Zukunft. „Je mehr Landwirtschaft wir in Tansania haben, desto mehr sinnvolle Jobs gibt es für arbeitslose Jugendliche. Sie pflanzen zum Beispiel Bäume, sie bewahren den guten Ackerboden vor dem Klimawandel“, sagt Tevi. Derzeit würden die Kleinbauern lernen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert und welche Pflanzen Trockenheit wie Starkregen vertragen.
Ganz oben auf der Agenda steht außerdem Geschlechtergerechtigkeit: „Wir müssen es schaffen, dass Frauen den gleichen Zugang zu Arbeit und Ressourcen haben wie Männer“, ist Tevi überzeugt.
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