Woher Mónica Ladinig von der Katholischen Frauenbewegung ihre Leidenschaft fürs Rosenkranzbeten hat? Die gebürtige Peruanerin bekommt Tränen in den Augen, wenn sie davon erzählt: „Als ich nach Salzburg zog, telefonierte ich oft mit meiner Mama. Dabei beteten wir auch einen Teil des Rosenkranzes. Sie sagte immer, dass wir so unsere Sorgen an die Mutter Gottes weitergeben dürfen. Und wir können auch unsere Dankbarkeit für alles Gute in unserem Leben zum Ausdruck bringen.“
Nach dem Tod ihrer Mutter sehnte sie sich nach diesem Ritual und ging in der Bischofsstadt auf die Suche nach einem Ort, wo der Rosenkranz gebetet wird. „Eines Tages dachte ich mir, ich gehe zur Maiandacht In die Stiftskirche St. Peter. Dort treffe ich sicher auf einen Priester, der mir meinen Rosenkranz segnet“, erzählt sie. Doch zuerst kam es anders. „Alle Geistlichen verließen die Kirche hinter dem Altar. Traurig saß ich in der Bank, als plötzlich hinter mir Erzabt Jakob Auer auftauchte. Er segnete meinen Rosenkranz. Beim Verlassen der Kirche entdeckte ich die Mariazeller-Kapelle. Beim Eingang steht eine Tafel, dass hier jeden Tag Rosenkranz gebetet wird.“
Die Kapelle ist dank der Gruppe gut besucht.
Sonntags darauf kam Mónica voller Freude mit einer Freundin dorthin. „Auch wenn nur sehr wenige Menschen gebetet haben, war es eine wunderbare Erfahrung, die uns sehr viel Kraft gab.“ Die beiden Frauen erzählten das Erlebte weiter. So kamen jeden Sonntag immer mehr Frauen aus verschiedensten Ländern dazu. „Die Philippinen, Peru, Mexiko, Ecuador, Indien, Spanien, Österreich und Deutschland sind ebenso vertreten wie die Ukraine und Russland im friedlichen Miteinander. Eine Frau fährt sogar jedes Mal extra aus München hier her.“ Jeden Sonntag um 17 Uhr trifft man sich in der Kapelle. „Papst Leo XIV. hat alle Mütter der Welt aufgerufen, für die Familien den Rosenkranz zu beten“, sagt Monica. Sie freut sich, dazu einen Beitrag zu leisten.
„Interkulturelle Rosenkranzgruppe“ nennt sie die betende Damenrunde, der inzwischen auch ein Mann angehört. „Seine Frau ist Künstlerin und sie gestaltet für uns einen speziellen Rosenkranz“, freut sich Mònica Ladinig. Auch Pater Raphael von der Erzabtei St. Peter ist begeistert. Er ist für das Rosenkranzbeten in der Kapelle zuständig und staunt jedes Mal wieder, dass immer mehr Frauen dazukommen. „Ihr könnt auch gerne in euren Sprachen beten und singen“, ermuntert er die Damen aus aller Herrenländer. „Einmal haben wir Pater Raphael nach dem Beten ins Café Tomaselli mitgenommen“, erzählt Mónica strahlend.
Mónica Ladinig (l.) und die Frauen singen auch beim Rosenkranzbeten.
Nun wollen die Frauen den nächsten Schritt gehen. In einem Workshop möchten sie selbst individuelle Rosenkränze gestalten. Dafür müsse aber noch eine geeignete Räumlichkeit gefunden werden.“ Mònica wünscht sich, dass sich Leute bei ihr melden, die ebenfalls Rosenkranz beten. „Vielleicht schaffen wir es sogar, eine große Gemeinschaft zusammenzubringen.“
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